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hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true
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Analyse der künftigen Markt- und<br />
Wertschöpfungsentwicklung<br />
Deutschland: In Deutschland besteht mit dem Runden Tisch des BMVI bereits eine<br />
Institution zum Austausch politischer und wirtschaftlicher Interessen. Auch allgemein<br />
kann die Vernetzung zwischen Automobilindustrie und Politik im Vergleich zu anderen<br />
Branchen als eng bezeichnet werden. Der Runde Tisch soll nun in eine zweite Phase<br />
überführt werden, in der auch vollautomatisiertes Fahren thematisiert werden soll.<br />
USA: Das vom USDOT veröffentliche Strategiepapier „ITS Strategic Plan“, welches die<br />
Positionen von 285 öffentlichen und privatwirtschaftlichen Organisationen integriert,<br />
spiegelt die Zusammenarbeit zwischen Industrie und Politik wider. Auch die gegründete<br />
Smart Transportation Coalition ist ein mächtiges Sprachrohr der Industrievertreter in<br />
Richtung Politik. Jedoch gibt es auch in den USA (bisher) keine eigens geschaffene<br />
Institution, die Industrie- und Politikvertreter innerhalb eines<br />
Regelkommunikationsprozesses miteinander vernetzt. Zudem scheint bisher auch unter<br />
den einzelnen Bundesstaaten keine einheitliche Position zum Thema automatisiertes<br />
Fahren zu existieren.<br />
Japan: Die politischen Aktivitäten im Bereich des automatisierten Fahrens in Japan<br />
können unter den vier Vergleichsstaaten als am weitreichendsten bewertet werden.<br />
Das SIP, welches das automatisierte Fahren als eines von 10 national bedeutenden<br />
Forschungs- und Förderfeldern ausweist, sowie die initiierten Umsetzungsprojekte,<br />
profitieren dabei von einer traditionell engen Verzahnung zwischen japanischen<br />
Großkonzernen und Regierungsorganisationen.<br />
China: Die Automobilindustrie wird in China als eine von vier „Pfeilerindustrien“<br />
angesehen, was eine besondere Aufmerksamkeit seitens der Regierung zur Folge hat<br />
(Shih 2014, S. 157). Die chinesische Regierung, die sich in ihrem Programm zur „New<br />
Automotive Industrial Policy“ in erster Linie für die Förderung alternativer und<br />
umweltschonender Fahrzeugtechnik ausspricht (Kubach, 2011, S.34), hat bisher jedoch<br />
keine Maßnahmen öffentlich angekündigt, die sich explizit auf die Förderung der<br />
Automatisierung oder Vernetzung von Fahrzeugen beziehen. Im Vordergrund steht<br />
bisher die Reduzierung des Schadstoffausstoßes und der Verbesserung der Luftqualität<br />
mittels alternativer Antriebskonzepte (Experteninterview Hersteller 5).<br />
Art und Umfang der Erprobungsmöglichkeiten für automatisiertes und<br />
vernetztes Fahren<br />
Die Möglichkeit, automatisiertes und vernetztes Fahren großflächig zu testen, hat einen<br />
direkten Einfluss auf den Erfolg der ortsansässigen Automobilhersteller und<br />
-zulieferer erfolgreiche Produkte auf den Markt zu bringen. Hierbei spielen nicht nur<br />
rechtliche Rahmenbedingungen und Auflagen zum Testen im öffentlichen Verkehr eine<br />
Rolle, sondern auch die Einrichtung spezifischer Teststrecken, auf denen technologische<br />
Innovation, etwa Vernetzungsfunktionen, aber auch Anwendungsszenarien, jenseits<br />
der Autobahn experimentell getestet werden können.<br />
Deutschland: In Deutschland dürfen hochautomatisierte Fahrzeuge unter gewissen<br />
Auflagen und mit Sondergenehmigungen, die vom jeweiligen Bundesland ausgestellt<br />
werden, im öffentlichen Straßenverkehr getestet werden. Jedoch bestehen bisher keine<br />
allgemein gültigen rechtlichen Regelungen für den Testbetrieb im öffentlichen Raum.<br />
Die Einrichtung spezifisch ausgerüsteter Teststrecken befindet sich derzeit zwar bereits<br />
in Planung, jedoch sind die geplanten Maßnahmen im Vergleich mit anderen Ländern<br />
bisher als eher zurückhaltend zu bewerten. Insbesondere Universitäten und<br />
Forschungseinrichtungen müssen so sehr hohe Aufwände aufbringen, um im<br />
öffentlichen Raum testen zu können.<br />
USA: Die Testbedingungen in den USA variieren je nach Bundesstaat und reichen von<br />
einem Verbot in manchen Staaten bis hin zu eigens geschaffenen<br />
Anforderungskatalogen und Regelungen wie eigene Nummernschilder für<br />
212 | 358 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />
HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen