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hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

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Analyse der künftigen Markt- und<br />

Wertschöpfungsentwicklung<br />

oder Anbieter von Verkehrsdienstleistungen vertrieben werden. Dabei geht es nicht nur<br />

um heute bereits diskutierte „Robo-Taxis“ bzw. „fahrerlose Taxis“, sondern um<br />

Konzepte, die heute evtl. noch gar nicht beschrieben werden können.<br />

Potenziell disruptive Ansätze mit autonomen Fahrzeugen werden insbesondere von<br />

neuen Wettbewerbern aus den USA und Unternehmen aus der IT-Industrie erwartet,<br />

auch wenn derzeit noch kein potenzieller Wettbewerber über einen klaren<br />

Entwicklungsvorsprung gegenüber der deutschen Industrie verfügt. Da disruptive<br />

Innovationen jedoch häufig in Nischen beginnen, sind die Aktivitäten in anderen<br />

Ländern, insb. von branchenfremden Akteure im Bereich autonomer Fahrzeuge<br />

(Industriepolitisch) mit hoher Aufmerksamkeit zu analysieren.<br />

Google hat die Möglichkeit dieses Szenarios mit der Entwicklung des Self Driving Car<br />

unter Beweis gestellt. Und laut unbestätigten Presseberichten arbeitet auch der IT-<br />

Konzern Apple an einem solchen Fahrzeugkonzept. Andererseits hat die<br />

Automobilindustrie einen erheblichen Know-How-Vorsprung, was Entwicklungs- und<br />

Validierungsprozesse betrifft. Die Tatsache, dass Google als IT-Unternehmen (und<br />

damit branchenfremder Akteur) ein Fahrzeug mit einer Zusatzfunktionalität für<br />

Nischenanwendungen realisieren möchte, weist jedoch typische Merkmale einer<br />

disruptiven Innovation auf. Aus diesem Grund werden die Aktivitäten von Google im<br />

nächsten Kapitel genauer untersucht.<br />

7.6 Exkurs: Darstellung der Aktivitäten des IT-Konzerns<br />

Google im Bereich automatisiertes Fahren<br />

“Das Fahren von Autos ist ein Informationsproblem.<br />

Genau das ist unser Geschäftsfeld.” 221<br />

Jens Redmer, Google<br />

Im Jahr 2012 machte das Unternehmen Google mit der Anmeldung eines US-Patents<br />

im Kontext des automatisierten Fahrens auf sich aufmerksam. (BBC News 2012) Bis<br />

heute hat der Konzern, dessen Forschungsabteilung Google X-Labs das Self-Driving-<br />

Car-Projekt verantwortet, mit insgesamt 20 Fahrzeugen mehr als 2,7 Millionen<br />

Testkilometer zurückgelegt (Urmson 2015). Dabei meistern die Fahrzeuge immer neue<br />

Anwendungsbereiche. Während auch Googles Projekt mit automatisierten Fahrten auf<br />

der Autobahn begann, absolvierte man bereits relativ schnell auch vollautomatisierte<br />

Tür-zu-Tür-Fahrten jenseits der Autobahn. Im ersten Schritt kam hierbei eine Flotte von<br />

umgerüsteten Fahrzeugen der Marken Toyota und Lexus (Prius und RX 450h) zum<br />

Einsatz, während mittlerweile der Schwerpunkt der Aktivitäten beim Einsatz eigens<br />

konzipierter Kleinfahrzeuge liegt, die mit geringen Geschwindigkeiten von 25 mph<br />

durch urbane Gebiete fahren sollen (Experteninterview Hersteller 1). Laut eigener<br />

Aussage priorisiert das Unternehmen das fahrerlose Fahren, weil dort nach wie vor die<br />

größten technischen Herausforderungen und Innovationspotenziale lägen<br />

(Experteninterview IT-Branche 3). Zudem wird seitens Google immer wieder darauf<br />

hingewiesen, dass die Versuche mit HAF-Fahrzeugen auf Autobahnen gezeigt hätten,<br />

dass eine Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine nicht sicher umzusetzen sei.<br />

Der Mensch vertraue dem System zu schnell und sei ergo nicht für die Übernahme<br />

einer dauerhaften, jedoch monotonen Kontrollaufgabe geeignet.<br />

221<br />

Zitiert in: http://www.welt.de/motor/news/article133301091/Autonomes-Fahren.html.<br />

244 | 358 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen

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