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hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

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zu „5G“, welches Übertragungsraten von bis zu 10 GBit/s ermöglichen soll, eine<br />

wichtige Maßnahme zur Unterstützung von hochautomatisierten, kommunizierenden<br />

Fahrzeugen.<br />

Exkurs: Netzneutralität im Kontext des automatisierten Fahrens:<br />

Im Kontext von Datenverbindungen stellt sich häufig die Frage nach der sogenannten<br />

„Netzneutralität“. Grundsätzlich bezeichnet dieser Begriff eine Gleichbehandlung von<br />

Daten bei der Übertragung im Internet und den diskriminierungsfreien Zugang bei der<br />

Nutzung von Datennetzen. Netzneutrale Internetdienstanbieter behandeln<br />

alle Datenpakete bei der Übertragung gleich, unabhängig von Sender und Empfänger,<br />

dem Inhalt der Pakete und der Anwendung, die diese Pakete generiert hat. Die<br />

Befürworter einer Netzneutralität heben insbesondere hervor, dass die enthaltene<br />

Gleichbehandlung der Datenpakete innovationsfördernd sei, da auch kleinere Anbieter<br />

von internet-basierten Services dem Endkunden die gleiche Service-Qualität (im Sinne<br />

der Geschwindigkeit der Datenübertragung) bieten können wie große, etablierte und<br />

finanzstarke Anbieter.<br />

Im Kontext von automatisierten Fahrzeugen stellt sich die Frage, ob grundsätzlich ein<br />

Bezug zur Thematik der Netzneutralität gegeben ist. Falls ja, stellt sich zudem die Frage,<br />

ob es regulatorischen oder industriepolitischen Handlungsbedarf gibt.<br />

Die Anbindung von Fahrzeugen an Backends erlaubt eine dort stattfindende<br />

Aggregation, Analyse und Rückverteilung von Informationen. Diese Informationen<br />

dienen den Fahrzeugen dazu, die Möglichkeit des automatisierten Fahrbetriebs<br />

abzufragen und in verschiedenen Verkehrsszenarien die Qualität des automatisierten<br />

Fahrzeugverhaltens zu steigern. Ein Beispiel hierzu ist das frühzeitige Erkennen eines<br />

Stauendes, welches über die fahrzeugeigene Sensorik noch nicht erfasst werden kann.<br />

Ähnlich wie bei der Fragestellung zur funktionalen Sicherheit ist es durch eine<br />

Kategorisierung der durch Backend-Anbindung ermöglichten Anwendungsfälle<br />

möglich, diejenigen Anwendungsfälle zu bestimmen, die einen erheblichen Einfluss auf<br />

Verkehrssicherheit und Unfallvermeidung haben. Diese Anwendungsfälle erfordern ein<br />

sehr hohes Maß an Verfügbarkeit und Qualität der Kommunikationsstrecke zwischen<br />

Fahrzeug und Backend und aller dabei beteiligten technischen Elemente.<br />

Die Frage der Netzneutralität wird dann relevant, wenn die genutzte<br />

Kommunikationsstrecke von unterschiedlichen Parteien oder Diensten gemeinsam<br />

genutzt wird, und sich somit die Frage der Priorisierung des Datenstroms ergibt.<br />

Insofern ist eine genauere Betrachtung der Kommunikationsstrecke notwendig, um die<br />

Relevanz der Netzneutralität im Kontext automatisierte Fahrzeuge zu bestimmen.<br />

Der Weg eines Datenpakets vom Fahrzeug hin zum Backend kann in zwei Bereiche<br />

aufgeteilt werden: Erstens, die Übertragung der Daten über das Mobilfunknetz hin zu<br />

einem Übergabepunkt in ein leitungsgebundenes Netz. Zweitens, den weiteren<br />

leitungsgebundenen Weg der Daten bis zum Backend.<br />

Netzneutralität und das Mobilfunknetz<br />

Anders als im Internet, ist Netzneutralität kein Basismerkmal des Mobilfunknetzes.<br />

Vielmehr erlaubt das Mobilfunknetz bereits heute die Diskriminierung (bzw.<br />

Priorisierung) von Sprachanrufen sowie Datenverbindungen. So wird mit<br />

der sogenannten Telekommunikationsbevorrechtigung einem bestimmten<br />

Teilnehmerkreis die bevorrechtigte Inanspruchnahme von<br />

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen<br />

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