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hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

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Quantifizierung der<br />

volkswirtschaftlichen<br />

Nutzeneffekte des<br />

hochautomatisierten Fahrens<br />

Unter Berücksichtigung der genannten Aspekte erscheint eine Reduktion des<br />

Kraftstoffverbrauchs und damit auch eine Senkung der CO 2-Emissionen von 10-20%<br />

realistisch. 237<br />

Die Emissionen von CO 2-Äquivalenten betragen im Pkw-Sektor durchschnittlich 139<br />

g/Pkm. 238 Der Pkw-Anteil an der Gesamtfahrleistung über alle Fahrzeugklassen hinweg<br />

beläuft sich auf ca. 84,8% 239 und der Anteil der Fahrleistungen auf Autobahnen an der<br />

Gesamtfahrleistung beträgt 31%. Da der spezifische Anteil von Pkw an der<br />

Autobahnfahrleistung nicht bekannt ist, wird hier davon ausgegangen, dass er<br />

proportional zum Anteil an der Gesamtfahrleistung ist; obwohl vermutet wird, dass er<br />

aufgrund des überproportionalen Lkw-Anteils auf Autobahnen etwas geringer ausfällt.<br />

Entsprechend der Angaben wird die Fahrleistung von Pkw auf 609,7 Mrd. Pkm<br />

beziffert, woraus bei einem Autobahnanteil von 31% 189 Mrd. Pkm auf Autobahnen<br />

resultieren. Bei einem Ausstoß von durchschnittlich 139 g/Pkm CO 2-Äquivalenten<br />

ergeben sich Pkw-Emissionen auf Autobahnen in Höhe von 26,27 Mio. t CO 2.<br />

Treibausgasfolgekosten können mit unterschiedlichen Ansätzen bewertet werden. In<br />

Frage kommen a) die Berechnung der direkten Klimafolgeschäden, b) der sogenannte<br />

Vermeidungskostenansatz oder c) die Bewertung mittels Zahlungsbereitschaften<br />

(Umweltbundesamt 2012, S. 3ff., Puls 2013, S. 21ff.). In der wissenschaftlich<br />

anerkannten Literatur findet sich eine Bandbreite von 2,5 € / t CO 2<br />

(Vermeidungskostenansatz auf Basis des Emissionshandels) bis hin zu 475 €/ t CO 2<br />

(Zahlungsbereitschaftsansatz). 240 Für die Berechnung wird der Mittelwert der defensiven<br />

Quantifizierung von Puls in Höhe von 23,43 € / t CO 2 und der offensiveren<br />

Monetarisierung der TU Dresden in Höhe von 252 € / t CO 2 gewählt (Puls 2013, S.24;<br />

Becker/ Becker /Gerlach 2012, S.33). Eine Tonne CO 2 wird folglich mit 137,72 €<br />

bepreist.<br />

Auf Basis einer 10-20 prozentigen Reduktion des Treibstoffverbrauchs ergibt sich im<br />

Maximalszenario ein volkswirtschaftliches Potenzial zwischen 361,8 und 723,6 Mio. €.<br />

Geht man jedoch davon aus, dass im Jahr 2020 nur ca. 0,1% des Fahrzeugbestands<br />

über eine HAF-Funktionalität verfügt, liegt das reale Potenzial im Jahr 2020 zwischen<br />

0,38 und 0,76 Mio. €.<br />

Bezüglich der Luftverschmutzung wird das TREMOVE-Modell genutzt (De Ceuster<br />

2008, S. 9). Aus der Simulation der Schadstoffemissionen auf Autobahnen ergeben<br />

sich für das Jahr 2014 Gesamtemissionen in Höhe von 73.427 t im Jahr 2020 46.544 t.<br />

Diese teilen sich im Jahr 2020 wie folgt auf: NMVOC: 3.542 t, NO X: 40.630 t, PM<br />

Auspuff: 839 t, PM Sonstige: 1.332 t, SO 2: 201 t. Die Schadstoffe werden dabei wie<br />

folgt monetarisert: NMVOC: 17.000 €/t, NO X: 9.600 € /t, PM Auspuff: 75.000 € /t, PM<br />

sonstige 30.000 €/t, SO 2: 11.000 € /t.<br />

Daraus ergeben sich für das Jahr 2020 Schadstoffemissionskosten in der<br />

Größenordnung von insgesamt 555,4 Mio €.<br />

237<br />

Allerdings handelt es sich bei diesen Ergebnissen um Schlussfolgerungen aus vorliegenden Studien und<br />

Projekten unter Testbedingungen, sodass eine genaue Abschätzung kaum möglich ist. Die<br />

Verkehrsflusseffekte treten systemisch auf und nicht proportional zur Fahrzeuganzahl. Zur Vereinfachtung<br />

wurde hier jedoch ein linearer Verlauf angenommen.<br />

238<br />

Bezugsjahr 2012 (Umweltbundesamt 2014).<br />

239<br />

Laut Verkehr in Zahlen 2013/2014 betrug der Anteil von Pkw und Kombi an der Straßenverkehrsleistung<br />

im Jahr 2011 und 2012 84,8 %.<br />

240<br />

Berücksichtigt man auch aus wissenschaftlicher Sicht zweifelhafte Berechnungen aus vorrangig „grauer<br />

Literatur“ liegt die Bandbreite sogar zwischen 0 €/t und 1.600 $/t (Krewitt/Schlomann 2006, S.17).<br />

266 | 358 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen

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