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hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

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Auch beim Einflussfaktor der verfügbaren Kompetenzen am Standort gelten die USA<br />

aus heutiger Sicht als größter Konkurrent Deutschlands. Zwar zeigt die Analyse von<br />

wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Patentanmeldung die starke Position<br />

Deutschlands im Bereich der wissenschaftlichen Forschung, jedoch werden auch für die<br />

praktische Entwicklung und Optimierung der Fahrzeugfunktionen eine wachsende Zahl<br />

von IT-Fachkräften benötigt, deren knappes Angebot auf dem deutschen Arbeitsmarkt<br />

bereits heute schon zu Engpässen führt.<br />

Bei der Standortanalyse hinsichtlich der Etablierung als Leitmarkt für automatisierte<br />

Fahrzeuge zeigte der Indikatorenvergleich, dass Japan tendenziell bessere<br />

Ausgangsbedingungen aufweist, um einen schnelleren Markthochlauf für HAF zu<br />

erreichen. Hierbei fallen insbesondere das gut ausgebaute Mobilfunknetz und die<br />

vorhandene Car2-X-Infrastruktur ins Gewicht, da HAF auf Autobahnen unter den<br />

gegebenen Bedingungen erstens sicherer und komfortabler und zweitens mit einem<br />

breiteren und leistungsfähigerem Angebot an Nebentätigkeiten angeboten werden<br />

kann. Auch die Komplexität des Autobahnverkehrs ist in Japan geringer, weshalb von<br />

einer geringeren Eingriffshäufigkeit beim hochautomatisierten Fahren ausgegangen<br />

werden kann. Deutschland besitzt hingegen einen Vorteil im Bereich der<br />

Kundenakzeptanz, da die erwartete Zahlungsbereitschaft im Vergleich zu Japan und<br />

den USA deutlich höher ausfällt.<br />

Der effektivste Weg, die angestrebte Leitmarkt-Position für ADAS zu halten und mit der<br />

Markteinführung von HAF weiter auszubauen wäre jedoch einerseits die zügige<br />

Schaffung zulassungsrechtlicher Voraussetzungen für HAF-Fahrzeuge und andererseits<br />

die Regelung der haftungsbezogenen Fragestellungen, welche gerade in den USA noch<br />

weitestgehend ungeklärt und aufgrund des Konzepts der „punitive damages“ auch<br />

künftig noch mit einer hohen Unsicherheit für Anbieter und Fahrzeugkunden behaftet<br />

ist.<br />

Weiterhin hat bisher keines der vier betrachteten Länder die Gewährung finanzieller<br />

Kaufanreize angekündigt, die im Falle von HAF insofern in Betracht zu ziehen wären,<br />

als dass von der Technologie ein positiver Effekt auf die allgemeine Verkehrssicherheit<br />

für alle Verkehrsteilnehmer erwartet wird.<br />

In der Gesamtbetrachtung des Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in Bezug HAFspezifische<br />

Einflussfaktoren auf eine Leitmarkt- und Leitanbieterstellung ergibt sich das<br />

in Abbildung 90 dargestellte Bild:<br />

Anwendungen wie das Smart Home oder die Smart City mit ähnlich herausfordernden Anforderungen an<br />

IT-Security, Robustheit und Zuverlässigkeit verbunden sein.<br />

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen<br />

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