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hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

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Analyse der künftigen Markt- und<br />

Wertschöpfungsentwicklung<br />

- Absatzmarkt und mögliche Anwendungen nicht klar bestimmbar<br />

- Häufig einfacher, kleiner und anwendungsfreundlicher - Produkte auf der<br />

Grundlage disruptiver Technologien sind normalerweise billiger, einfacher,<br />

kleiner und häufig bequemer zu verwenden<br />

- Zunächst wird eine kleine Kundengruppe adressiert<br />

- Potenziale für schnelle Iterationen und Entwicklungsschritte<br />

- Aus der Nische heraus wird die disruptive Technologie weiterentwickelt und<br />

verbessert, bis die Kunden der traditionellen Massenmärkte auf die disruptive<br />

Technologie umsteigen und große Stückzahlen ermöglichen<br />

- Etablierte Unternehmen nehmen eine Position des Wartens ein, (häufig bis es<br />

zu spät ist)<br />

- Disruptive Innovationen haben oft zur Folge, dass Marktführer trotz hoher<br />

F&E-Investitionen, Wettbewerbs- und Kundenanalysen ihre Marktstellung<br />

verlieren<br />

7.5.2<br />

Anwendung des Konzepts auf automatisiertes Fahren<br />

Es lassen sich zwei paradigmatische Ansätze im Bereich des automatisierten Fahrens<br />

unterscheiden. Einerseits ist der inkrementelle Weg zu beobachten, bei dem der<br />

Funktionsumfang und Automatisierungsgrad der Systeme stetig zunimmt. Diesen Weg<br />

verfolgen sowohl die deutschen Automobilhersteller, als auch einige ihrer<br />

internationalen Wettbewerber. Dies zeigen die Markteinführungen in der jüngeren<br />

Vergangenheit, die Produktankündigungen für die nächsten Jahre sowie aktuelle<br />

Forschungsprototypen. (Experteninterview Branchenexperte 4) Der zweite Weg liegt in<br />

der Einführung fahrerloser Fahrzeuge in definierten und räumlich abgrenzbaren<br />

Räumen. Hierbei kann es sich sowohl um Privatgelände, als auch um abgrenzbare<br />

urbane Räume handeln, in denen fahrerlose Shuttle-Fahrzeuge als Mobilitätssystem<br />

eingesetzt werden und mit niedrigen Geschwindigkeiten Personen auf Abruf befördern<br />

sollen. Die Einsatzräume müssen jedoch keineswegs baulich abgegrenzt oder für<br />

anderen Verkehr gesperrt werden, sondern es werden derzeit vor allem Feldversuche<br />

geplant, die von einem Mischverkehr mit konventionellen Fahrzeugen ausgehen. 217<br />

Überprüft man die Eigenschaften autonomer Fahrzeuge an den oben genannten<br />

Kriterien, zeigt sich, dass die Muster, die auch bei anderen disruptiven Technologien<br />

retrospektiv festgestellt werden konnten, auch bezüglich autonomer Fahrzeuge<br />

erkannt werden können:<br />

- Autonome Fahrzeuge weisen aufgrund der mittelfristigen Begrenzung auf<br />

niedrige Geschwindigkeiten auf den ersten Blick Leistungsnachteile für<br />

wichtige Kundengruppen auf. Die Möglichkeit, während der Fahrt<br />

vollumfänglich Nebentätigkeiten nachgehen zu können, ist jedoch ein neues<br />

Leistungsmerkmal und eine Funktion.<br />

- Die in Forschungsprojekten dargestellten autonomen Fahrzeuge sind<br />

einfachere und kleinere Produkte und haben Aussicht auf schnelle<br />

Kostensenkungen. 218<br />

217<br />

Die Bezeichnung „autonom“ wird im vorliegenden Gutachten synonym für Fahrzeuge verwendet, die<br />

auch im fahrerlosen Betrieb eingesetzt werden können und auf keinerlei Interaktion mit dem Fahrer, der<br />

somit zum Passagier wird, angewiesen sind. Definitionen von BASt und SAE enden bei der Stufe der<br />

„Vollautomatisierung“, bei denen der Fahrer nicht mehr zwingend eingreifen muss, jedoch theoretisch die<br />

Möglichkeit dazu hat. „Autonome“ Fahrzeuge sind hingegen Fahrzeuge, die alle Situationen während der<br />

Fahrt beherrschen können und keinen Fahrer benötigen. Das zuerst vorgestellte Konzeptfahrzeug von<br />

Google, welches ohne Pedale und Lenkrad vorgestellt wurde, ist hierfür ein Beispiel ebenso wie das<br />

Fahrzeug Navia der Firma Induct Technology.<br />

218<br />

Viele der autonomen Forschungsfahrzeuge haben einen elektrischen Antriebstrang. Die Komplexität von<br />

Elektrofahrzeugen ist gegenüber Verbrennungsfahrzeugen geringer, so dass es Start-Up-Unternehmen und<br />

240 | 358 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen

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