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hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

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einher. Jedoch ist der Trend der Fahrzeugautomatisierung wirkungsmächtiger und die<br />

Umwälzung erfolgt schneller. Hierfür sprechen folgende Gründe:<br />

• Der Hochlauf der Stückzahlen erfolgt bei HAF sehr viel schneller als bei<br />

Elektrofahrzeugen. Während im Jahr 2025 (7 Jahren nach der Einführung)<br />

ca. 6 Millionen Neufahrzeuge mit HAF ausgestattet sein werden, beträgt<br />

der Elektrofahrzeugbestand heute (ca. 5 Jahre nach der aktuellen<br />

Markteinführungsphase) nur ca. 0,74 Mio. (ZSW 2015). 225<br />

• Automatisiertes Fahren, speziell autonomes Fahren, erfüllt einige<br />

Merkmale disruptiver Technologien und hat das Potenzial zu einer<br />

disruptiven Innovation (vgl. Kap. 7.6). Elektromobilität weist dieses<br />

Potenzial nicht auf, da Elektrofahrzeuge über keine neue Funktionalität<br />

verfügen, die aus Kundensicht als signifikanter Mehrwert im Sinne<br />

disruptiver Technologien wahrgenommen wird (Experteninterview<br />

Zulieferer 7, Cacilo 2014).<br />

• An den Geschäftsmodellen der Automobilindustrie wird sich durch<br />

automatisiertes Fahren zwar zunächst trotz der Anteilsteigerungen in den<br />

Bereichen Elektronik, Software und Kartenservices nur wenig<br />

Grundsätzliches ändern. Mit autonomen Fahrzeugen allerdings sind völlig<br />

neue Mobilitätsdienstleistungen und Mobilitätssysteme denkbar.<br />

Elektromobilität weist kein vergleichbar transformatives Potenzial für das<br />

Verkehrssystem auf.<br />

• Bei HAF bestehen für Deutschland gute Chancen Leitmarkt zu werden –<br />

bei der Elektromobilität ist dies derzeit völlig unrealistisch, da insbesondere<br />

Norwegen, USA und die Niederlande deutlich höhere Anteile an den<br />

Neuzulassungen aufweisen – und zudem ambitioniertere Ziele haben<br />

Es bestehen Chancen in der Übertragung von Technologie-Know-how in<br />

andere Branchen<br />

Neben den Umsatz- und Beschäftigungspotenzialen im Bereich HAF ergeben sich durch<br />

den Aufbau von Technologie Know-how Chancen in der Übertragung dieses Knowhows<br />

auf andere Industriezweige (vgl. Kap. 4.5.5). Während die Automatisierung von<br />

Fahrzeugen Markteintrittschancen für neue Wettbewerber aus anderen<br />

Industriezweigen ermöglicht, bietet sich andersherum auch die Chance für<br />

Unternehmen der Automobilindustrie, die im Zuge der HAF-Einführung aufgebauten<br />

Kompetenzen (bspw. die Bereitstellung von Kartenmaterial) auf andere Märkte zu<br />

übertragen. Somit könnten den Entwicklungsaufwänden der Industrie größere<br />

Umsatzpotenziale gegenübergestellt und eine höhere Erfolgsaussicht und Attraktivität<br />

der zu tätigenden F&E-Anstrengungen erzielt werden.<br />

Es bestehen Chancen zur Steigerung der deutschen Wertschöpfung in der<br />

Vorleistungskette der Automobilindustrie<br />

Bei der Potenzialbewertung von HAF ist hervorzuheben, dass Wertschöpfungschancen<br />

nicht nur für die die traditionelle Automobilindustrie entstehen, sondern sich auch<br />

erhebliche Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotenziale für andere Industriezweige<br />

erschließen lassen. Exemplarisch hierfür ist die Mikroelektronik-Branche. Wie in den<br />

Wertanteilen sowohl von ADAS als auch von HAF zum Ausdruck kommt, nimmt die<br />

Hardware in Form von Steuergeräten / Prozessoren einen nicht zu unterschätzenden<br />

Wertanteil in Höhe von ca. 30 % ein. 226 Dieser Wertanteil ist größtenteils dem Bereich<br />

225<br />

Damit sind nicht nur rein batterieelektrische Fahrzeuge gemeint, sondern auch Plug-In-Hybride und<br />

Fahrzeuge mit Range-Extender.<br />

226<br />

Vgl. Berechnungen in Kapitel 7.1 und 7.2<br />

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen<br />

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