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hochautomatisiertes-fahren-auf-autobahnen,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

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nicht vorhandenen Datenverbindung zum Backend kein Gefährdungspotenzial<br />

entsteht..<br />

WLAN (Car2Car & Car2Infrastructure) und Bluetooth<br />

Für Car2Car und Car2Infrastructure Kommunikation wurde ein neuer WLAN-Standard<br />

entwickelt (IEEE 802.11p bzw. ITS G5). Dieser kann Daten innerhalb von Millisekunden<br />

zuverlässig bis über mittlere Distanzen (>500 m) übertragen. Mittels sogenanntem<br />

Multi-Hopping, der Informationsweitergabe von Fahrzeug zu Fahrzeug, können noch<br />

größere Strecken überwunden werden.<br />

Die direkte Kommunikation zwischen Fahrzeugen sowie zwischen Fahrzeugen und<br />

Infrastruktur (DSRC – Dedicated Short Range Communication) wurde in den letzten<br />

Jahren von mehreren Konsortien vorangetrieben und steht vor der Markteinführung.<br />

Mit IEEE 802.11p gibt es eine gemeinsame Basis, zudem wurden in Feldtests die Reife<br />

und Wirksamkeit dieser Funktionen nachgewiesen (Festag 2014; simTD 2013a). Bei<br />

IEEE 802.11p handelt es sich um eine Erweiterung des bekannten IEEE 802.11a WLAN-<br />

Standards. Freigegeben ist der Frequenzbereich um 5,9 GHz. Die Erweiterung „p“<br />

wurde mit der Veröffentlichung von IEEE 802.11 2012 zusammen mit anderen<br />

Erweiterungen zu einem Standard zusammengefasst. Mit 802.11p können<br />

Informationen Ad-Hoc zwischen Fahrzeugen und der Infrastruktur am Straßenrand<br />

ausgetauscht werden. Der 802.11p Standard geht insbesondere auch auf den Umstand<br />

ein, dass aufgrund hoher Relativgeschwindigkeiten oft nur kurze Zeitintervalle zum<br />

Datenaustausch zur Verfügung stehen. Durch einen verkürzten<br />

Authentifikationsprozess werden daher die relevanten Nutzdaten schneller<br />

ausgetauscht.<br />

Die Übertragungstechnologien WiFi (IEEE 802.11 a/b/g/n/ac) und Bluetooth (IEEE<br />

802.15.1) können auch als Nahbereichsfunktechnologien zur Kopplung mit<br />

persönlichen Geräten der Fahrzeuginsassen verwendet werden. Über einen WLAN-<br />

Hotspot mit dem Fahrzeug als Host können so schon heute Tablets und andere<br />

Unterhaltungselektronik im Innenraum verwendet werden. Die Schnittstelle innerhalb<br />

des Fahrzeugs ist hinreichend entwickelt, für HAF-Funktionalität jedoch nicht relevant.<br />

Die Vernetzung zwischen Fahrzeugen über IEEE 802.11p hingegen befindet sich noch<br />

in der Entwicklung hin zur Serienreife.<br />

Das für Car-2-X Kommunikation nach IEEE 802.11p reservierte Frequenzband liegt mit<br />

5,85 bis 5,925 GHz sehr nah an dem für normales WLAN nach IEEE 802.11n genutzten<br />

Band von 4.915–5.825 GHz. Dadurch ist es für WiFi ein lohnendes Band zur<br />

Erweiterung der Bandbreite von WLAN. Es reicht in vielen Fällen eine Software-<br />

Anpassung, da das RF-Modul und die für das 802.11p geeignet wären. Da 802.11p<br />

noch nicht im Markt ist und sich eine stetige Verbesserung von Bandbreite und Latenz<br />

im Mobilfunkbereich abzeichnet ist das Argument der Gegner von .11p, dass auch<br />

durch Mobilfunk eine hinreichende Car-2-X Kommunikation möglich ist. Weiterhin gibt<br />

es den Vorschlag des „Shared Space“, in dem beide Standards gleichzeitig das 5.9Ghz<br />

Band nutzen. Die Consumer-Geräte sollen dann in der Präsenz von Fahrzeugen<br />

automatisch die Frequenzen freigeben.<br />

Das Hauptargument gegen diese Änderungen ist die unerreichte Latenz von 802.11p<br />

für sicherheitskritische Anwendungen, z.B. die Warnung vor einem Stauende oder<br />

einem stark bremsenden Fahrzeug voraus. Die durch Nutzung von Mobilfunk und<br />

zentralen Servern addierte Latenz (von 200-500ms) bedeutet für diese Anwendungen<br />

eine wesentlich erhöhte Unfallgefahr. Ebenso tritt dies im Shared Space auf, falls<br />

Endpunkte die priorisierte Nutzung von Car-2-X zu spät oder gar nicht erfassen und die<br />

Frequenzen nicht freigeben. Dies ist vor allem wahrscheinlich, sobald günstige<br />

Endpunkte eingesetzt werden, die den Standard nicht komplett befolgen.<br />

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V.<br />

HAF auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen<br />

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