Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH
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Hölzerner Rain, Distrikt III<br />
Eberstädter Ebene, Distrikt IV<br />
Sulzrain, Distrikt V<br />
Sommerrain, Distrikt VI<br />
Im kleinen Seele, Distrikt VII<br />
Seeschlag, DistriktVIII<br />
Lochwald, Distrikt IX<br />
Die Gesamtfl äche betrug 627 Morgen, das<br />
sind 198 Hektar.<br />
Diese Fläche blieb nicht unverändert,<br />
glücklicherweise sind jedoch große Eingriff<br />
e in den Gemeindewald nicht erfolgt.<br />
Am einschneidendsten war der Bau der<br />
Autobahn A 81 um 1970, der mit dem<br />
Aufhieb für Ersatzwege einen Waldverlust<br />
von rund acht Hektar verlangte. Durch<br />
den tiefen Einschnitt bei der Zufahrt zum<br />
Tunnel wurden zusätzlich in den Randzonen<br />
die Wasserhaushaltsverhältnisse beeinträchtigt<br />
(Unterbrechung des Hangwasserzuges).<br />
Eine längere Auseinandersetzung mit den<br />
Behörden gab es um einen Ausstockungsantrag<br />
von 1855, den die Gemeinde für<br />
12 Hektar Gemeindewald und der Bauer<br />
Christian Ehrhard für sich und 12 andere<br />
Eigentümer für fünf Hektar Privatwald<br />
gestellt hatten. Mehrfach musste nachgefragt<br />
werden, „ob der so genannte Hölzleswald<br />
(talaufwärts der „Hauptmannswiesen“<br />
gelegen) nicht ausgereutet und<br />
in Ackerland umgeschaff t werden könnte“.<br />
Schließlich wurde der Antrag in der gewünschten<br />
Form abgelehnt, „wegen<br />
nachteiliger Unterbrechung des Waldschlusses<br />
und seiner Abgrenzung“. Über<br />
einen reduzierten Antrag befand dann<br />
eine beigezogene Kommission mit dem<br />
Rentamtmann Binder aus Assumstadt,<br />
dem Schultheiß Vogt aus Degmarn und<br />
dem Schultheiß Mezger aus Gochsen,<br />
dass es sich um einen sanften Hang, tiefgründig,<br />
ohne Steine, leicht zu bearbeiten<br />
und ohne große Entfernung zum Ort<br />
handle, also geeignet zum Ackerbau.<br />
1858 wurden nach erfolgter Genehmi-<br />
gung 7,5 Hektar, also knapp die Hälfte<br />
der ursprünglich gewünschten Fläche, gerodet.<br />
Heute stehen auf Gemarkung <strong>Cleversulzbach</strong><br />
215 Hektar Wald, das sind 41 Prozent<br />
der Markungsfl äche, deutlich mehr<br />
als in der Gesamtstadt Neuenstadt mit<br />
24 Prozent oder auch dem Land Baden-<br />
Württemberg mit 36 Prozent.<br />
Davon sind:<br />
Gemeindewald 188 Hektar<br />
Kleinprivatwald 14 Hektar<br />
Staatswald 13 Hektar<br />
Die Waldungen unterstanden seit 1504<br />
der württembergischen Forstverwaltung,<br />
zunächst dem „Neustatter Vorst“, später<br />
dem Forstamt Neuenstadt. Seit 2005 ist<br />
das Kreisforstamt des Landratsamtes Heilbronn<br />
mit seiner Außenstelle Neuenstadt<br />
zuständig.<br />
Unmittelbarer mit dem Gemeindewald<br />
verbunden war der jeweilige örtliche Revierleiter.<br />
Bis 1968 waren dies Waldschützen,<br />
die von der Gemeinde bestimmt wurden.<br />
Eine forstliche Ausbildung war nicht<br />
erforderlich, es genügte, ein ortsansässiger<br />
und unbescholtener Bürger zu sein. Das<br />
Amt des Waldschützen war über lange<br />
Zeit ein nicht sehr begehrtes Amt, weil es<br />
schlecht bezahlt war und zu viel Ärger<br />
und Streit mit den Mitbürgern führen<br />
konnte.<br />
Waldschützen waren:<br />
vor dem Zweiten Weltkrieg: Christian Seebold<br />
ihm nachfolgend bis November 1945: Karl<br />
Wetterauer<br />
und dann bis 1. Juni 1968: Ludwig Vollmann<br />
Danach schloss die Gemeinde einen Beförsterungsvertrag<br />
mit der Landesforstverwaltung.<br />
Seither wird der <strong>Cleversulzbach</strong>er<br />
Wald von forstlich ausgebildeten<br />
Revierleitern im Verbund mit den Waldungen<br />
von Neuenstadt, Kochertürn,<br />
Stein, und heute auch Langenbrettach,