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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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350<br />

hauses statt (§ 4)<br />

Für die Heizung des Unterrichtsraumes<br />

kommt die Gemeinde auf (veranschlagt<br />

werden 2 Klafter gemischtes Holz und<br />

100 Büschel Reisig), die Schulutensilien<br />

sind Sache der Heiligenpfl ege, während<br />

die Anschaff ung von Schulbüchern aus<br />

dem Schulfond bestritten wird (§ 5).<br />

Der Schulfond schöpft aus einer Stiftung<br />

der verstorbenen Prinzessin Charlotte<br />

zu Neuenstadt. Der Zinsertrag<br />

reicht kaum, das Nötigste anzuschaffen,<br />

folglich sind keine Prämien für<br />

hervorragende Schüler möglich (§ 6).<br />

Das Einkommen des Schullehrers besteht<br />

z. T. aus einem fi xen Betrag, z.T.<br />

aus Naturalien und Privilegien, und es<br />

beläuft sich auf 75 Gulden 45 Kreuzer.<br />

Hinzu kommt der sog. Gütergenuss, z. B.<br />

„¾ Wiesen, in einer schlechten Lage“,<br />

„ein geringes Allmandstücklein“ und<br />

eine Bürgergabe – in diesem Falle etwas<br />

Holz – insgesamt ein Einkommen<br />

von 81 fl 39 x.<br />

Bestimmte Sonderleistungen des Lehrers,<br />

etwa Abhaltung der Sonntagsschule,<br />

Weihnachtsgesang usw. vergütet<br />

„der Heilige“ mit 11 Gulden. Darüber<br />

hinaus erhält er von dieser Institution<br />

„ein kleines Küchegärtlein“ und ein<br />

Diensteinkommen von 12 Gulden.<br />

Die Emolumente 10 des Schullehrers<br />

betrugen im Jahr Georgii 1826/27<br />

von 21 Taufen 3 fl 51 x, von<br />

Bezüge des Schullehrers 1826/27<br />

8 Leichen 4 fl 30 x, von 4 Hochzeiten<br />

6 fl . Von 80 Schulkindern<br />

41 fl 36 x, von 2 Schulvisitationen<br />

30 x , zusammen 56 fl 27 x.<br />

Nach der Taxe wurden für 1 Taufe<br />

½ Maas Wein und für 2 x Brod<br />

für die Leiche einer erwachsenen Person<br />

45 x für 1 Kindsleiche 15 x für<br />

1 Hochzeit 1 fl 30 x bezahlt.<br />

An Accidenzien, d.h. freiwilligen Geschenken,<br />

durfte der Schullehrer 1 Gulden<br />

annehmen.<br />

Das gesamte Einkommen des Lehrers<br />

belief sich auf 153 Gulden und 24<br />

Kreuzer, „hinzu kommt noch freye<br />

Wohnung“ (§ 7).<br />

Paragraph 8 führt aus, dass die Sonntagsschule<br />

wechselweise für die Söhne<br />

und Töchter des Dorfes gehalten wurde,<br />

bis diese 18 Jahre alt waren. Die Mädchen<br />

wurden zu „weiblichen Arbeiten,<br />

Stricken, Nähen usw.“ angeleitet, die<br />

Knaben zu „Baumpfl anzen“ (§ 8). Der<br />

Bericht schließt mit der Feststellung,<br />

dass es im Ort keine Juden gibt (§ 9).<br />

Pfarrer M. Rheinwald bezeugt mit seiner<br />

Unterschrift die Richtigkeit der<br />

Pfarrbeschreibung.<br />

Lehrer Kißling bezieht um 1888 jährlich<br />

700 Gulden – bestimmt kein übermäßig<br />

großes Gehalt, wenn man bedenkt, dass<br />

Pfarrer Mörike 50 Jahre vorher über ein<br />

Jahreseinkommen von 600 fl verfügte, mit<br />

dem er seinen Lebensunterhalt kaum bestreiten<br />

konnte. Vor diesem Hintergrund<br />

wird verständlich, mit welchem Nachdruck<br />

Lehrer Lorch in einer Eingabe an den Gemeinderat<br />

(12. November 1895) auf die<br />

Tatsache verweist, dass der Gegenwert der<br />

so genannten Fruchtbesoldung im vorangegangenen<br />

Jahr zweimal nach unten

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