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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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Diese erste Technisierungsstufe setzte bei<br />

der Stall- und Feldarbeit Arbeitskräfte<br />

frei, die ihrerseits in der Industrie bei<br />

besseren Lohn- und Arbeitsbedingungen<br />

den landwirtschaftlichen Beruf als<br />

Haupt erwerb aufgaben. Dies war dann<br />

auch die Zeit der ersten Betriebsaufgaben,<br />

mit der Folge, dass andere Betriebe<br />

wachsen und sich vergrößern konnten.<br />

Da es aber in der Enge des Dorfes meist<br />

keine Möglichkeit einer räumlichen Ausweitung<br />

für die Tier- und Milchproduktion<br />

gab und die Arbeitsabläufe auf den<br />

engen Hofstellen nicht zeitgemäß angepasst<br />

werden konnten, wurden Aussiedlerhöfe<br />

gebaut, um den Fortbestand der<br />

Betriebe zu sichern. In <strong>Cleversulzbach</strong><br />

traf dies zu auf die Familien Blank,<br />

Eckert, Schlegel und Kollmar.<br />

Mit der weiter zunehmenden Abwanderung<br />

von Arbeitskräften in das produzierende<br />

Gewerbe in den 1960er Jahren wurden<br />

nun Techniken für gesamte Arbeitsverfahren<br />

zur Ersetzung menschlicher Arbeitskraft<br />

benötigt. Eine zweite Welle der<br />

Mechanisierung überrollte die Landwirte.<br />

Das waren im Dorf größere Schlepper (bis<br />

60 PS), Zweitschlepper, neue Saatechniken<br />

für Rüben, Kartoff ellegemaschinen, Feldspritzen,<br />

Ladewagen, Kreiselmähwerke,<br />

Heu maschinen, Dungstreuer, moderne<br />

Pfl üge und Bodenbearbeitungsgeräte, Vollernter<br />

für Zuckerrüben, um nur einige zu<br />

nennen.<br />

Oft hörte man die Landwirte damals stöhnen:<br />

„Wir arbeiten nur noch für die Maschinen.“<br />

Es waren nicht alle in der Lage,<br />

sich die Maschinen selbst anzuschaff en,<br />

oftmals wurde dies in Gemeinschaft getan.<br />

Eine gewisse fi nanzielle Entlastung<br />

des Einzelbetriebes brachten die Lohnunternehmer<br />

mit den erforderlichen modernen<br />

landwirtschaftlichen Geräten, wie sie<br />

z. B. von den <strong>Cleversulzbach</strong>ern Dietrich,<br />

Pfeff er, Schlegel und Uhlmann bereitgestellt<br />

wurden.<br />

Landwirtschaftliche Betriebsstruktur in<br />

<strong>Cleversulzbach</strong> 1960<br />

Den Erhebungen des Statistischen Landesamtes5<br />

zufolge gab es 1960 in <strong>Cleversulzbach</strong><br />

nachfolgende Betriebsstrukturen in<br />

den überwiegend kleinbäuerlichen Betrieben.<br />

Insgesamt waren 112 Betriebe mit<br />

583 Hektar Betriebsfl äche von der Statistik<br />

erfasst, worunter der gemeindeeigene<br />

Forstbetrieb mit 189 Hektar beinhaltet<br />

war. Die Waldfl äche auf der Gemarkung<br />

belief sich 1960 auf 200 Hektar.<br />

Die 380 Hektar umfassende landwirtschaftliche<br />

Nutzfl äche war nicht nur wie<br />

bereits erwähnt auf 111 Betriebe, sondern<br />

auch noch auf 1.847 Flurstücke oder Parzellen<br />

verteilt, was sich nachteilig auf die<br />

Rentabilität auswirkte. Eine Flurbereinigung<br />

war dringend geboten. Schlepper<br />

oder Traktoren waren 1960 im Ort 50 vorhanden.<br />

Anzahl der Betriebe und ihre Betriebsgröße<br />

bzw. deren insgesamt bewirtschaftete<br />

Fläche:<br />

0,01–2 ha: 48 Betriebe insges. 52 ha<br />

2–5 ha: 31 Betriebe insges. 106 ha<br />

5–7,5 ha: 25 Betriebe insges. 151 ha<br />

7,5–10 ha: 5 Betriebe insges. 43 ha<br />

10–20 ha: 2 Betriebe insges. 28 ha<br />

Laut der Bodennutzungserhebung wurden<br />

auf den 266 ha Ackerland angebaut:<br />

Getreide – 151 ha; Hackfrüchte – 61 ha;<br />

Futterpfl anzen – 37 ha; Sonderkulturen<br />

(Rebland, Obstanlagen, Beeren, Baumschulen,<br />

usw.) – 17 ha.<br />

Das Grünland belief sich auf 114 ha.<br />

Viehbestand:<br />

Pferde (als Zugtiere genutzt): 11; Rindvieh:<br />

364; davon 148 Milch- und auch Arbeitskühe<br />

(nicht jeder hatte einen Traktor);<br />

Mastschweine: 259.<br />

Andere Tierarten wurden bei dieser Erhebung<br />

nicht ermittelt.<br />

Arbeitskräfte in den landwirtschaftlichen<br />

Betrieben in <strong>Cleversulzbach</strong>:<br />

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