Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

14
der Steuerliste von Cleversulzbach von
1495 enthalten, wohnten also damals im
Dorf, Hans Walter sitzt dort auch im Gericht.
Peter Mertz und Adam Enderlin werden
auch in der Musterungsliste 1523 geführt,
aber alle drei Genannten erscheinen
nicht im Lagerbuch, d. h. sie haben keine
weiteren Lehen, höchstens Eigenbesitz. Peter
Zimmermann erscheint nicht in Cleversulzbach,
wir fi nden ihn 1495 und 1523 in
Neuenstadt am Kocher als Steuerzahler
(51 fl , also nur ein geringes Vermögen)
und in der Musterungsliste als „alt Zymerpeter“.
Contz Krettinger ist weder im Amt
Neuenstadt noch im Amt Weinsberg nachzuweisen,
erst 1545 erscheint in Rappach
ein Melhor Kröttinger, der vielleicht aus
dieser Familie stammen könnte. Diese Zerstreuung
der Leheninhaber von Eberstal
erscheint zunächst verwirrend, könnte
aber ein Hinweis sein, dass der Weiler noch
nicht allzu lange zuvor wüst gefallen war.
Die ehemaligen Bewohner zogen in umliegende
Siedlungen, behielten die Lehen am
alten Ort aber über weitere Generationen
bei.
Spätestens seit 1490 hält sich die Aussprache
Eber-Stall. Sie ist sicher eine Verballhornung
des Namens Eberstal, die
Schreibweise -tall ist im 16. Jahrhundert
auch bei Kiefertal oder Wimmental üblich.
Die Endung -tal deutet auf eine
späte Gründung. Vermutlich gehörte der
Ort zum ursprünglichen Ausstattungsgut
des Klosters Lichtenstern um die Mitte
des 13. Jahrhunderts. Wann der Ort oder
die Wüstung vom Kloster Schöntal übernommen
wurde, ist nicht nachzuweisen.
Er ist spätestens Mitte des 15. Jahrhunderts.
abgegangen.
Kiefertal
Bei der Quelle des Sulzbachs fi ndet sich
eine alte Wegespinne, von der aus Zugangswege
aus dem Sulzbachtal zu den
alten Hochstraßen Weißer Weg und Salz-
weg führten. Unweit mündet auch der
Reiterweg von Brettach her in den Salzweg.
Der Flurname Kiefertal erstreckt sich
auch auf den Walddistrikt oberhalb der
Quelle bis zu den Markungsgrenzen zu
Neuenstadt, Eberstadt, Hölzern, Siebeneich
und Brettach und markiert den
Umfang des ehemaligen Hofes.
Es gibt zahlreiche archivalische Nachweise
für den Hof: W. Heim führt 1416 Besitzungen
der Johanniterkommende in
Schwäbisch Hall u. a. in Kiff erthall an 5 . Das
Lagerbuch 1545 nennt für Lehenträger
aus Cleversulzbach nur zwei Wiesen von
zusammen 3,5 M im Kieferthall 6 . Der
ganze Rest, nämlich 21 M Wise gut vnd
bös aneinander … stoßen hinab vf den
Wiß weg genannt der Dinkelacker und
179 M Holtz gut vnd bös aneinander zwischen
Pretacher vnnd Sulzbacher [= Sülzbacher]
Wald gelege stoßen oben vff deren
von Holtzern Wald sind an die Presenzhern
zu Weinsberg nämlich Philip
Conlin vnd alt Englert Schrott ausgegeben
gegen jährlich 1fl 3ß 8d und je zwei Alt-
und Junghennen 7 . Im Forstlagerbuch von
1556 wird Kiefertal der Markung Brettach
zugeschrieben: Die Predsenzherren zu Weinsperg
vnd etlich Bürger zu eberstatt haben
im Prettacher Marckh 179 Morgen
bruen Holtz Im Kiff erthal genannt, in
ain Stuck gelegen zwischen Prettacher
vnd Sultzbacher Wald gelegen, stoßen vff
deren von Höltzern 8 . Kiefertal wurde
demnach von mehreren Orten aus beansprucht
und bewirtschaftet und wurde bei
seinem Abgang wohl unter mehrere Markungen
aufgeteilt.
Ein Foto im Luftbildarchiv des Landesdenkmalamtes
Stuttgart zeigt am Ende
des Sulzbachtals Bodenverfärbungen, die
als drei Hausgrundrisse gedeutet werden
können. Intensive Suche und Probegrabungen
einer örtlichen Gruppe unter Helmut
Braun brachten aber keine Ergebnisse
9 . Heute ist das Gelände um die