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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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Knaben schickte Louises Bruder Friedrich<br />

Schiller aus Weimar ein Glückwunschschreiben<br />

an seinen Schwager, Pfarrer<br />

Franckh, in dem es u. a. heißt:<br />

Weimar, 29. Oktober 1802<br />

Die glückliche Entbindung der lieben<br />

Schwester hat uns alle herzlich erfreut<br />

und mich, ich darf es jetzt wohl sagen,<br />

von einer großen Furcht befreit, dem<br />

Himmel sei Dank für den erfreulichen<br />

Ausgang. Doch will ich Sie, lieber Herr<br />

Schwager, recht inständig gebeten haben,<br />

die Wöchnerin ein wenig kurz zu<br />

halten, daß sie sich nicht zu früh herauswagt<br />

und sich überhaupt aufs äußerste<br />

in acht nimmt , weil wir gar zu<br />

viel Beispiele gehabt, daß die Wochen<br />

übel ablaufen.<br />

Zu dem lieben Sohn und Stammhalter<br />

wünsche ich herzlich Glück, ich weiß<br />

aus eigener Erfahrung, wie groß die<br />

Freude des Vaters ist, sich in einem<br />

Sohn fortleben zu sehen. (...) Ich werde<br />

als Oncle und Pate meine Pfl icht redlich<br />

an ihm erfüllen, wenn ich die Freude erlebe,<br />

ihm nützlich sein zu können.<br />

(...) Die Zeitungen haben mir den Adel<br />

von Wien aus zuerkannt, ich selbst aber<br />

habe noch nichts von dorther erhalten.<br />

Indessen mag an dem Gerüchte etwas<br />

Wahres sein, denn ich habe Ursache zu<br />

vermuten, daß mein Herzog mir damit<br />

ein Geschenk machen wollte. Herzlich,<br />

bester Schwager, umarme ich Sie. Der<br />

lieben Schwester tausend brüderliche<br />

Grüße.<br />

Ihr aufrichtig ergebener<br />

Schiller<br />

Zwei Jahre später gebar Louise am 3. Juli<br />

1804 ihr drittes Kind. Die Tochter wurde<br />

Friderike Christiane Louise getauft. Zum<br />

Ende dieses Jahres erhielt Pfarrer Franckh<br />

eine erfreuliche Promotion. Er wurde<br />

durch den Kurfürsten am 28. Dezember<br />

1804 zum Stadtpfarrer von Möckmühl ernannt.<br />

Kurz darauf bekamen sie aus<br />

Möckmühl die Nachricht, dass man sie<br />

Anfang Februar 1805 mit einer Abordnung<br />

abholen würde. Am 11. Februar 1805<br />

ist die Familie Franckh aus <strong>Cleversulzbach</strong><br />

in ihr neues Zuhause nach Möckmühl gezogen,<br />

damals noch eine Oberamtsstadt.<br />

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