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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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Auch nach Ende des Zweiten Weltkrieges<br />

lief der Kindergarten im Ort unter gleicher<br />

Leitung weiter. Mit Datum vom 24. Oktober<br />

1945 hatte Fräulein Söhner eine Aufstellung<br />

über das im Kindergarten vorhandene<br />

Inventar gefertigt. Die Liste war<br />

schnell aufgestellt, da der Kindergarten<br />

nur mit dem Allernötigsten ausgestattet<br />

war; vorhanden waren:<br />

7 kleine Tische, 4 kleine Bänke, 35 kleine<br />

Stühle, 5 Handtücher u. 5 Waschlappen, 1<br />

Regal für und mit Spielsachen, 1 großer<br />

Tisch, 1 großer Stuhl, sowie Vorhänge für<br />

5 Fenster.<br />

Mit Schreiben vom 19. Dezember 1945<br />

richtete die Vermögensverwaltung des<br />

Stadt- und Landkreises Heilbronn einige<br />

Fragen den Kindergarten betreff end (es<br />

ging dabei um Gegenstände und Besitzverhältnisse)<br />

an die Gemeinde, und bat<br />

um deren Beantwortung. Der Württem-<br />

Inventurliste vom 24. Oktober 1945 über die<br />

Einrichtung des Kindergartens, erstellt von<br />

Else Söhner<br />

bergische Wohlfahrtsbund e. V. war an der<br />

Übernahme und Weiterführung des örtlichen<br />

Kindergartens interessiert und richtet<br />

ein entsprechendes Ersuchen an die<br />

Gemeinde. Dem Ersuchen ist man wohl<br />

nachgekommen, denn mit kurzem Schreiben<br />

vom 20. März 1946 wird Bürgermeister<br />

Nef darüber informiert, dass der Württembergische<br />

Wohlfahrtsbund Herrn Werner<br />

Hübener von hier mit der vorläufi gen<br />

Führung des Kindergartens betraut hat.<br />

Wie lange es ging mit dem Kindergarten<br />

im Ort lässt sich nicht genau ermitteln,<br />

denn über Jahre hinweg (1938–1947) sind<br />

Gemeinderatsprotokolle und Dokumente<br />

nicht oder nur spärlich vorhanden. Mit<br />

ziemlicher Sicherheit kann aber festgehalten<br />

werden, dass der Kindergarten spätestens<br />

mit der Währungsreform 1948<br />

geschlossen wurde.<br />

Neben der Freude über den Kindergarten,<br />

wenn auch nur für kurze Zeit, sollte auch<br />

Folgendes nicht unerwähnt bleiben. Die<br />

erste Kindergärtnerin im Ort, Fräulein Else<br />

Söhner, hat sicherlich unter schwierigen<br />

Bedingungen und unter dem Druck zur<br />

Zeit des Nationalsozialismus und seinen<br />

teils abartigen Ideologien ihren Dienst<br />

hier zur Zufriedenheit der Eltern versehen.<br />

Ansonsten hätte man ihr den Kindergarten<br />

nach dieser Zeit nicht mehr anvertraut.<br />

Sie muss sich hier im Ort sehr wohlgefühlt<br />

haben, hat sie doch die Zeit gefunden,<br />

sich in einen jungen Mann aus<br />

dem Ort zu verlieben und sich mit ihm zu<br />

verheiraten. Der Glückliche, den sie sich<br />

ausgesucht hatte, war Ludwig Kuttruf aus<br />

der Eberstädter Straße.<br />

Anfang der 1950er Jahre war es erneut so<br />

weit. Anlässlich einer Gemeindebesichtigung<br />

durch Herrn Landrat Hirsch im Februar<br />

1951 hatte dieser darauf gedrängt, in<br />

Sachen Kindergarten doch zu einer endgültigen<br />

Lösung zu kommen, um den Kindern<br />

aus dem Ort in der vorschulischen<br />

Erziehung und Bildung Chancengleichheit<br />

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