Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH
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Rückgang der Milchanlieferung, zweifellos<br />
weil viele Milcherzeuger einen Großteil<br />
der Milch für sich zurückhielten, selbst<br />
verbutterten oder auf dem Schwarzmarkt<br />
absetzten. Der Heilbronner Landrat ermahnte<br />
daher im Dezember 1945 auch<br />
den <strong>Cleversulzbach</strong>er Bürgermeister, energisch<br />
gegen solche Gesetzesüberschreitungen<br />
vorzugehen. Kurz danach wurde<br />
vom Landrat angeordnet, dass sämtliche<br />
Buttermaschinen und Buttergläser auf<br />
dem Rathaus abzuliefern seien, und der<br />
Bürgermeister wurde aufgefordert, nachzuprüfen,<br />
ob dieser Anordnung überall<br />
nachgekommen worden war.<br />
Aber auch die Milchsammelstelle blieb<br />
weiter ein Problemkind. Bei Kontrollen<br />
wurde regelmäßig die fehlende Sauberkeit<br />
reklamiert. Die im Herbst 1950 durchgeführte<br />
Renovierung durch die Bezirksmolkerei<br />
Kochertal, bei der die verputzten<br />
Wände erneuert und bis zu einer Höhe von<br />
1,6 Metern mit einem abwaschbaren<br />
Farbanstrich versehen wurden, war der Gesundheitsbehörde<br />
nicht ausreichend; es<br />
wurde verlangt, den gesamten Raum mit<br />
Wand- und Bodenplatten zu versehen.<br />
Diese Verbesserung wurde von der Bezirksmolkerei<br />
zwar begrüßt, aber man sah sich<br />
aus fi nanziellen Gründen zu dem Zeitpunkt<br />
(1951) nicht in der Lage, die geschätzten<br />
Kosten von 2.500 DM zu tragen, zumal<br />
man mit der Wiederherstellung der durch<br />
den Krieg zerstörten Milchsammelstellen<br />
noch nicht fertig war. Aus dem gleichen<br />
Grund konnte die Errichtung einer neuen<br />
Sammelstelle in <strong>Cleversulzbach</strong> in absehbarer<br />
Zeit nicht ins Auge gefasst werden.<br />
Diese Situation wurde vom Landratsamt<br />
nicht akzeptiert und man drängte weiter<br />
auf eine baldige Verbesserung. Nach längerer<br />
Verhandlung war die Bezirksmolkerei<br />
schließlich bereit, die Kosten für den<br />
Belag mit Wand- und Bodenplatten sowie<br />
zwei Lüftern zu übernehmen, wobei sie<br />
dafür eine Mietverlängerung um 20 Jahre<br />
bis 1972 aushandelte. Zu dieser größeren<br />
Renovierung kam es dann doch nicht;<br />
denn nach einjährigem Hin und Her stellte<br />
es sich heraus, dass der an sich schon niedere<br />
Raum durch das Anbringen von Bodenplatten<br />
noch niedriger würde und die<br />
Wände vor dem Anbringen der Wandplatten<br />
mit einer 12 Zentimeter starken Vormauerung<br />
versehen werden müssten.<br />
Auch die geforderte Verbesserung der<br />
Entlüftung stieß auf große Schwierigkeiten.<br />
Die Bezirksmolkerei sah in diesem<br />
Raum als Sammelstelle keine Zukunft<br />
mehr, wollte deshalb darin nichts mehr<br />
investieren und stattdessen einen Neubau<br />
vorziehen, hatte jedoch, wie man dem<br />
Bürgermeister im Juni 1953 schrieb, noch<br />
keinen Bauplatz gefunden.<br />
Das Landratsamt ließ nicht locker und<br />
mahnte laufend die Verbesserung der hygienischen<br />
Situation an. Im Mai 1954<br />
teilte die Bezirksmolkerei dann mit, dass<br />
man in <strong>Cleversulzbach</strong> eine baufällige<br />
Scheune erworben habe. Nach Räumung<br />
und Abriss wolle man eine neue Sammelstelle<br />
bauen und sie bis Ende 1954 in Betrieb<br />
nehmen. Der Termin wurde eingehalten<br />
und seitdem konnte die Milch an eine<br />
allen Vorschriften entsprechende Sammelstelle<br />
angeliefert werden. Eine kleine<br />
Rampe mit seitlichen Stufen erleichterte<br />
die An- und Abfuhr.<br />
Auch die neue Sammelstelle hielt den<br />
schärfer werdenden Vorschriften nicht<br />
lange stand. So wurde im August 1962 beanstandet,<br />
dass die Einzelteile der Milchpumpe<br />
gängig gemacht werden müssten<br />
und die Pumpe danach täglich auseinander<br />
genommen werden soll. Im Dezember<br />
1966 wurden die ungenügende Waschgelegenheit<br />
sowie das Fehlen von Handtuch<br />
und Handbürste beanstandet. Auch sei die<br />
neue Sammlerin Pauline Ohr, die nach dem<br />
altersbedingten Ausscheiden von Emma<br />
Bordt die Sammelstelle übernommen<br />
hatte, noch nicht amtsärztlich untersucht