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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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Zur Geschichte von <strong>Cleversulzbach</strong> im Mittelalter<br />

und in der frühen Neuzeit<br />

<strong>Cleversulzbach</strong> von 1262 bis 1789: Das<br />

sind 517 Jahre Geschichte in einem kleinen<br />

Ort in der schon sehr früh besiedelten<br />

Region der Neckarnebenfl üsse Kocher,<br />

Jagst und Brettach, in denen sich sowohl<br />

die großen Linien der verschiedenen Epochen<br />

als auch die örtlichen Besonderheiten,<br />

die das Dorf von anderen unterscheidet,<br />

widerspiegeln. Beides soll hier, einerseits<br />

durch einen kurzen Gang durch die<br />

Jahrhunderte, der die Ereignisse in ihrer<br />

zeitlichen Abfolge darstellt, andererseits<br />

durch einen genaueren Blick auf einige<br />

für die Geschichte des Orts wichtige<br />

Zeugnisse, versucht werden.<br />

<strong>Cleversulzbach</strong> im Mittelalter –<br />

Ursprünge, Name, Wappen, frühe<br />

Geschichte<br />

<strong>Cleversulzbach</strong> wird in der schriftlichen<br />

Überlieferung zum ersten Mal in einer Urkunde<br />

vom 8. Oktober 1262 genannt, in<br />

der Engelhard IV. von Weinsberg (gestorben<br />

1279) bestätigt, dem Kloster Lichtenstern<br />

einen Hof in „Glefersultzbach“<br />

mit sieben Joch Äckern (ca. 3,5 Hektar)<br />

und der sonstigen zugehörigen Ausstattung<br />

für 60 Pfund Heller verkauft zu haben.<br />

1 Damit beginnt die belegte Geschichte<br />

des Dorfes.<br />

Sicherlich ist <strong>Cleversulzbach</strong> älter, denn<br />

die Orte mit der Namensendung „-bach“<br />

wurden meist in der jüngeren Ausbauphase<br />

gegründet, die ihren Höhepunkt<br />

ungefähr im 10. bzw. 11. Jahrhundert erreichte.<br />

2 Der Name „Sulzbach“ begegnet<br />

zwar bereits im Lorscher Kodex von 782,<br />

aber die Forschung hat diesen Eintrag in<br />

dem für die Geschichte unseres Raumes<br />

wichtigen Urkundenbuch dieses karolingischen<br />

Klosters eher mit der Gemeinde<br />

Sülzbach im Weinsberger Tal in Verbin-<br />

dung gebracht. 3 Da es gerade auch für die<br />

Eindeutigkeit von Rechtsakten wichtig<br />

war, Verwechslungen mit dem weiter südlich<br />

gelegenen heutigen Sülzbach (in den<br />

alten Urkunden oft auch Sulzbach genannt)<br />

zu vermeiden, erhielt unser Sulzbach<br />

seinen charakteristischen Namenszusatz<br />

(wie es ähnlich z. B auch für die verschiedenen<br />

Bischofsheims, wie Neckarbischofsheim<br />

und Tauberbischofsheim oder<br />

auch bei Kochersteinsfeld geschah).<br />

Als alte Bezeichnungen für <strong>Cleversulzbach</strong><br />

begegnen in den Urkunden u. a. „Glefersulzbach“<br />

„Clephartsulzbach“ oder „Glepfhartsulzbach“<br />

4 , so dass man bei dem Namenszusatz<br />

„Clever“ davon ausgeht, dass es<br />

sich um eine Zusammenziehung von zwei<br />

Begriff en handelt. Mögliche Herleitungen<br />

für die erste Silbe wären das althochdeutsche<br />

5 Wort „Kleb“ für Kleber, klebriger Stoff<br />

oder „klebar“ für klebrig, zäh bzw. „Kleibar“<br />

für Lehm, Erdpech 6 oder auch „Kleib“ für<br />

tonig-lehmigen Grund. 7 In Frage käme vielleicht<br />

auch ahd. „Clif“ für Fels, Berg. 8 Immerhin<br />

möglich wäre auch noch „Klepper“<br />

als abwertende Bezeichnung für Pferd, die<br />

ja auch heute noch im Sprachgebrauch ist. 9<br />

Die zweite Silbe „Hart“ bezeichnet wahrscheinlich<br />

das den Ort umgebende Waldgebiet.<br />

10 Der zweite Namensteil „Sulzbach“<br />

weist auf einen Bach mit salzhaltigem<br />

Wasser hin („Sulz“ für Salz). In Bezug auf<br />

den Boden steht „Sulz“ für versumpfte,<br />

salzhaltige, oft morastige Böden, die saures<br />

und bitteres Futter liefern. 11<br />

Einer Fehlinterpretation des Namenszusatzes<br />

„Clever“ soll <strong>Cleversulzbach</strong> sein Wappen<br />

verdanken: Die amtliche Beschreibung<br />

lautet: „In Gold eine blaue Traube, beiderseits<br />

begleitet von je einer pfahlweise gestellten<br />

blauen Weinberghape.“ 12 Angeblich<br />

leitete man den Namenszusatz „Clever“<br />

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