Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH
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Infl ationsjahren 1921 auf 60 Pf., 1922 auf<br />
6,00 Mark und im Laufe des Hyperinfl ationsjahres<br />
1923 von 50,00 Mark in immer<br />
schnelleren Schritten auf zuletzt 10 Milliarden<br />
Mark (12. November 1923). Dieser<br />
schrecklichen Geldentwertung wurde<br />
schließlich mit der am 15. November 1923<br />
erfolgten Währungsreform ein Ende bereitet.<br />
Die alte Mark wurde durch die neue<br />
Rentenmark abgelöst, und zwar abgewertet<br />
im Verhältnis 10 Milliarden Mark = 1<br />
Rentenpfennig. Ab 1. Dezember 1923 betrug<br />
das Briefporto 10 Rentenpfennig<br />
(RPf.).<br />
Telefon<br />
Die Erfi ndung des Telefons hat mehrere<br />
Väter. In Deutschland wird Philipp Reis, in<br />
den USA Alexander Graham Bell als Vorreiter<br />
dieser neuen Kommunikationstechnik<br />
gefeiert, die in Deutschland ab 1880<br />
praktische Bedeutung erhielt; zunächst in<br />
Berlin, doch bald gefolgt von vielen anderen<br />
Städten.<br />
Gut 30 Jahre später brach auch in <strong>Cleversulzbach</strong><br />
die Zeit des Telefons an, als das<br />
Königliche Oberamt Neckarsulm in dem<br />
Erlass vom 27. Dezember 1906 der Gemeinde<br />
<strong>Cleversulzbach</strong> die Errichtung eines<br />
Telephons empfahl und um Äußerung<br />
der Gemeinde dazu bat. Die Empfehlung<br />
wurde am 18. Februar 1907 im Gemeinderat<br />
beraten, wobei auch der Ortsvorsteher<br />
die Errichtung als eine der notwendigsten<br />
Bedürfnisse bezeichnete und der Gemeinderat<br />
den Beschluss fasste:<br />
1.) Mit den hiesigen Geschäftsleuten wegen<br />
der Errichtung und wegen eines Beitrags<br />
hierzu in Unterhandlung zu treten.<br />
2.) Dem Kgl. Oberamt mittels Protoko llauszug<br />
darüber Mitteilung zu machen.<br />
Was die Kosten der Einrichtung eines Telefons<br />
betraf, so teilte das Oberamt mit Erlass<br />
vom 20. Januar 1907 mit, dass aus der<br />
Amtskasse ein Beitrag von 50 M. gewährt<br />
würde. Das wurde am 9. März 1907 vom<br />
Ortsvorsteher dem Gemeinderat mitgeteilt,<br />
auch dass er mit den hiesigen Gewerbetreibenden<br />
wegen einer Beitragsleistung<br />
gesprochen habe und Georg Hägele<br />
(damals Gemischtwarenhändler und<br />
Gastwirt „Zur Traube“) sich mit 50 M. beteiligen<br />
würde, unter der Voraussetzung,<br />
dass das Telefon in seinem Hause eingerichtet<br />
würde. Gemeinderatmitglied<br />
Lumpp stellte daraufhin den Antrag, mit<br />
dieser Einrichtung noch ein paar Jahre<br />
wegen der in Aussicht genommenen Straßenbauten<br />
zu warten. Dem wurde einstimmig<br />
zugestimmt.<br />
Doch statt noch ein paar Jahre zu warten,<br />
kam der Gemeinderat am 18. Oktober<br />
1907 zu der Erkenntnis: die Einrichtung<br />
eines Telefons wird wiederholt dringend<br />
empfohlen und beschloss:<br />
1.) Im Etatjahr 1908/09 die Mittel zur Errichtung<br />
hierzu vorzusehen.<br />
2.) Ein Gesuch an die Kgl. Generaldirektion<br />
für Posten und Telegraphen um Einrichtung<br />
auf 1. April 1908 ergehen zu lassen.<br />
Diesem Gesuch wurde entsprochen und<br />
mit Erlass vom 4. März 1908 die Errichtung<br />
einer öff entlichen Sprechstelle genehmigt.<br />
Kosten: 350 M. Am 19. März<br />
1908 traf der Gemeinderat zwei wichtige<br />
Entscheidungen:<br />
1.) Der Betrag von 350 M. wird aus der<br />
Gemeindekasse bezahlt.<br />
2.) Den Löwenwirt Christian Bauer, der<br />
sich um die Geschäfte der „Telegraphenhilfsstelle“<br />
samt Unfallmeldedienst auf<br />
die Dauer von 2 Jahren zur unentgeltlichen<br />
Besorgung gemeldet hatte, für diesen<br />
Dienst vorzuschlagen.<br />
Doch bis zur Verwirklichung sollte es<br />
noch ein gutes Jahr dauern. Die Königliche<br />
Telegrapheninspektion Heilbronn<br />
wollte noch im Jahre 1908 die Telefonleitung<br />
von Neuenstadt über <strong>Cleversulzbach</strong><br />
nach Brettach verlegen und musste dazu<br />
einen Telefonmast auf <strong>Cleversulzbach</strong>er