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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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veranlassen, daß ihnen wie es überall üblich<br />

sey beym Aufschlagen des neuen<br />

Rathhauses von Seiten der Gemeinde entweder<br />

ein Essen oder an Geld etwas bewilligt<br />

werde. Oberamtswerkmeister Lell<br />

hat sodann dem Gemeinderath Bericht<br />

erstattet, seine Zufriedenheit in jeder Beziehung<br />

über die betre enden Meister<br />

ausgesprochen und das Gesuch befürwortet.<br />

Da von Seiten der Gemeinde bis<br />

jetzt das gleiche bezeugt werden kann so<br />

wird in berathender Sitzung<br />

beschlossen<br />

das Gesuch von Abreichung eines Essens<br />

von Seiten der Gemeinde wegen Weitläufi<br />

gkeiten abzulehnen. Dagegen zum Aufschlagen<br />

des Rathhauses den beiden Accordanten<br />

den Maurern und Zimmerleute<br />

jedem 15 Gulden aus der Gemeindekasse<br />

zu bewilligen.<br />

Im November 1874 sind die Bauarbeiten<br />

soweit abgeschlossen, dass man sich bereits<br />

über die ergänzende Innenausstattung<br />

Gedanken machen kann. Das Protokoll<br />

vom 5. November befasst sich mit der<br />

Beschaff ung eines Rathaustisches:<br />

Auf das neu erbaute Rathhaus ist ein großer<br />

Tisch oder eine Tafel erforderlich, da<br />

die vorhandene Tafel in das Nebenzimmer<br />

verwendet werden soll. Nach einem Vorschlag<br />

des Oberamtswerkmeister Lell von<br />

Neuenstadt soll ein Tisch aus 2 Theilen<br />

nachher zusammen 4,30 m lang 1,15 m<br />

breit, und jedes Theil mit 4 harthölzernen<br />

Füßen von trockenem schönen eichenen<br />

Holz mit einer Schublade mit Schlösschen<br />

zum Aufschließen versehen, die Zargen<br />

von Brettern von sauberen trockenen Tannenholz<br />

sauber und dauerhaft angefertigt<br />

und die Blätter mit starken mohngarnartig<br />

lackirtem Wachstuch das vor der Verwendung<br />

behufs seiner Brauchbarkeit<br />

vorgereinigt werden muß zu überziehen<br />

und solcher ringsum mit einem kirsch-<br />

oder birnbaumenen Stäbchen, das an der<br />

oberen äußeren Kante abgerundet ist, und<br />

oberhalbs über das Wachstuch nicht vorstehen<br />

darf zu befestigen, der Vorstand<br />

gibt nun Bericht ob die vorstehende Arbeit<br />

dem hiesigen Schreinermeister Dietz um<br />

die Accordsumme überlassen werden soll.<br />

Nach beratender Sitzung<br />

beschlossen<br />

die fragliche Arbeit dem Schreinermeister<br />

Dietz so wie der Überschlag lautet, jedoch<br />

um die Summe von 20 Gulden zu überlassen,<br />

falls sich aber Dietz mit diesem Angebot<br />

nicht begnügt, die fragliche Arbeit in<br />

den ö entlichen Blättern auszuschreiben.<br />

Mit diesem Eintrag enden die Gemeinderatsprotokolle<br />

über den Neubau des Rathauses.<br />

Off enbar konnte der vorgesehene<br />

Finanzierungsrahmen trotz der erkennbaren<br />

Defi zite in der Kostenzusammenstellung<br />

eingehalten werden. Möglich sind jedoch<br />

auch günstige Angebote der ausführenden<br />

Handwerksmeister auf die Einzelposten<br />

im Kostenvoranschlag. Da auch<br />

Planungs- und Bauleitungskosten nicht<br />

angesprochen wurden, kann davon ausgegangen<br />

werden, dass der Aufwand des<br />

Oberamtsbaumeisters Lell durch die an die<br />

Stadt Neuenstadt zu entrichtende Amtspauschale<br />

abgedeckt war.<br />

Ansicht vom Rathaus (zweites Gebäude von<br />

links) in den 1930er Jahren<br />

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