Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH
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62<br />
Bevölkerung<br />
Die Bevölkerung im 15./16. Jahrhundert<br />
Aus dem Jahr 1495 hat sich erstmals ein<br />
Hinweis auf alle damals steuerpfl ichtigen<br />
Bürger in <strong>Cleversulzbach</strong> erhalten. In jenem<br />
Jahr erhob Kurpfalz ein „Will- oder<br />
Hilfsgeld“, wobei die Steuerpfl ichtigen ihr<br />
Vermögen selbst deklarierten, um dann<br />
zwei Prozent ihres Vermögens an die kurpfälzische<br />
Regierung abzuführen. In dieser<br />
Steuerliste sind alle 1495 in <strong>Cleversulzbach</strong><br />
vorkommenden Familiennamen der<br />
damaligen Haushaltungsvorstände überliefert:<br />
Brottinger, Diethmar, Eck (2-mal),<br />
Enderlin, Franck (3-mal), Lumpp, Mertz (5mal),<br />
Mewrer oder Meurer, Müller,<br />
Schweicker, Seydenfaden (2-mal), Stelwagen,<br />
Stuchs oder Stüchs (2-mal), Thoman<br />
(2-mal), Walther, Zwaxuff (5-mal), Zymerhans<br />
und Zymerman. Genannt werden<br />
insgesamt 33 Steuerpfl ichtige 1 , darunter<br />
fünf Frauen, von denen zwei als Witwen<br />
bezeichnet werden. Ein Priester wird damals<br />
noch nicht genannt. <strong>Cleversulzbach</strong><br />
hatte 1495 somit 33 Haushaltungen. Multipliziert<br />
man diese Zahl mit vier bis fünf,<br />
so darf man auf eine ungefähre Einwohnerzahl<br />
von 150 schließen 2 .<br />
Die häufi gsten Familiennamen waren<br />
Mertz und Zwaxuff (je 5-mal), gefolgt von<br />
Franck (3-mal) sowie Eck (diese Familie<br />
stellte mit Peter Eck den Schultheißen),<br />
Seydenfaden, Stuchs, Thoman und Zymerman<br />
(je 2-mal). Die Namensbildung war<br />
noch nicht ganz abgeschlossen, worauf<br />
ein Name wie Zymerhans hindeutet. Auf<br />
Berufsbezeichnungen deuten Namen wie<br />
Müller, Zymerman und wohl auch Mewrer.<br />
Häufi gster Vorname war Hans (11-mal),<br />
gefolgt von Wendel (4-mal) und Peter (3mal).<br />
Aufschlussreich sind 1495 auch die Hinweise<br />
auf die Vermögensverhältnisse. Von<br />
33 Haushaltungen besaß nur Walburg<br />
Frenckin kein Vermögen („mer schuldig<br />
dann sie vermage“) und musste mit der<br />
Gebetsform eines Rosenkranzes eine<br />
Steuer der besonderen Art entrichten.<br />
Sechs Haushaltungen besaßen ein sehr<br />
bescheidenes Vermögen zwischen 5 und<br />
20 Gulden. Zu den Besitzern kleinerer Vermögen<br />
von über 20 bis unter 100 Gulden<br />
zählten zwanzig und damit nahezu zwei<br />
Drittel aller damaligen Haushaltungen. Etwas<br />
wohlhabender mit über 100 bis 190<br />
Gulden waren fünf Haushaltungen. Überragt<br />
wurden alle durch den reichsten Bürger<br />
Hans Stuchs, der 575 Gulden versteuerte.<br />
Aus dem Jahr 1525 hat sich ein Verzeichnis<br />
aller Herdstätten und Häuser erhalten,<br />
das nach 1495 zum zweiten Mal alle Familiennamen<br />
bzw. Haushaltungen in <strong>Cleversulzbach</strong><br />
auff ührt 3 . Genannt werden<br />
die Namen: Brummer, Damhart, Diettmar,<br />
Eck, Engelman, Farinßlaid (?), Freund, Geyger,<br />
Henß, Kulwein, Lump (3-mal), Mertz<br />
(12-mal), Munch, Obermüller, Salue oder<br />
Sal, Scheff er, Schneider (2-mal), Stelwag,<br />
Stock, Stuchs (2-mal), Weys, Winther,<br />
Wurm, Zel (von Zel), Zimerman (4-mal)<br />
und Zwaxuff (7-mal). Bei Jörg Freund<br />
handelte es sich sehr wahrscheinlich um<br />
den Schultheißen, da 1518 und 1523 dieser<br />
Name als Schultheiß urkundlich belegt<br />
ist 4 . Die Zahl der Haushaltungen hatte sich<br />
somit zwischen 1495 und 1525 in einem<br />
kurzen Zeitraum von 33 auf 50 erhöht, die<br />
Zahl der Einwohner von rund 150 auf<br />
etwa 225.