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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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tig. Hier musste zunächst eine Betonfassung<br />

von mindestens 40 cm Höhe ausgeführt<br />

werden, die einer Verbretterung von<br />

weiteren 60 cm Höhe als Fundament<br />

diente.<br />

Tieferlegung der Straße vor dem<br />

Pfarrhaus (1861) 7<br />

Im März 1861 wird dem <strong>Cleversulzbach</strong>er<br />

Gemeinderat ein Kostenvoranschlag für<br />

die projektierte Verbesserung der Ortsstraße<br />

Richtung Neuenstadt (ca. 560 Fuß)<br />

in Gesamthöhe von 324 Gulden 6 Kreuzer<br />

vorgelegt. Das Projekt war zwischen Gemeinde<br />

einerseits und Kameralamt, Pfarrei<br />

und Königlichem Oberamt strittig, weshalb<br />

es zu ständigen Verzögerungen bei<br />

der Umsetzung kam. Aus einem Brief, den<br />

Oberamtswegmeister Eberle am 27. Dezember<br />

1864 an das Königliche Oberamt<br />

Neckarsulm schreibt, geht hervor, dass die<br />

Straße nach Neuenstadt zwischen Pfarrscheune<br />

und Hohle unbedingt tiefer gelegt<br />

werden müsse. Zwar sei die Straße<br />

durch Beseitigung einer Hecke, die bis zu<br />

zwei Meter in den Fahrweg hineingewachsen<br />

sei, erheblich verbreitert worden,<br />

jedoch werde der gewonnene Platz für die<br />

Ablagerung von Holz benutzt. Diesem<br />

Missstand sei nur zu begegnen, wenn man<br />

einen Kandel bei gleichzeitiger Tieferlegung<br />

der Straße einrichte.<br />

Das Oberamt hat zwar gegen den Bau eines<br />

Kandels nichts einzuwenden, verbietet<br />

aber vehement die Tieferlegung der Neuenstädter<br />

Straße 8 . An anderer Stelle erfahren<br />

wir den Grund für diese ablehnende<br />

Haltung: Schon im Vorfeld der Auseinandersetzung<br />

hatte das Kameralamt<br />

Neuenstadt darauf hingewiesen 9 , dass „die<br />

an dem Pfarrhause daselbst vorüberziehende<br />

Etterstraße, welche schon vor einigen<br />

Jahren dort so sehr abgehoben<br />

wurde“, nicht noch einmal um 1½ bis 2<br />

Fuß abgesenkt werden könne, da sonst die<br />

Einfahrt in den Pfarrhof und die Pfarr-<br />

scheuer – zur Zeit ohnehin schon äußerst<br />

erschwert – unmöglich gemacht würde.<br />

Außerdem sei die Steigung der Straße<br />

ganz unbedeutend.<br />

Wie der langjährige Streit ausging, lässt<br />

sich aus den entsprechenden Gemeinderatsprotokollen<br />

nicht herauslesen. Wir gehen<br />

jedoch davon aus, dass der von Eberle<br />

angeforderte „höhere Techniker“, Baurat<br />

Dünger aus Heilbronn, das Projekt abschlägig<br />

beschieden hat. Jedenfalls ist von<br />

einem äußerst aufwändigen „Unterfangen<br />

der Fundamentmauern“ der Pfarrscheuer,<br />

wie dies ein weiteres Absenken der Straße<br />

erfordert hätte, nie die Rede gewesen. Unsere<br />

Annahme wird auch dadurch gestützt,<br />

dass das Bürgermeisteramt im Oktober<br />

1966 – also über 100 Jahre nach der<br />

oben erwähnten Planung – die Evangelische<br />

Kirchengemeinde <strong>Cleversulzbach</strong><br />

auff ordert, das durch die nunmehr durchgeführte<br />

Tieferlegung der Neuenstädter<br />

Straße in einen baufälligen Zustand geratene<br />

Scheunengebäude entweder zu sanieren<br />

oder abzureißen. 10<br />

Die Eberstädter Straße Mitte der 1950er<br />

Jahre; der Zustand von Kandel und Straße<br />

ist deutlich zu erkennen.

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