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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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306<br />

Versorgung und Betreuung<br />

Die Hebammen in <strong>Cleversulzbach</strong><br />

Informationen über die Hebammen im<br />

Dorf <strong>Cleversulzbach</strong> sind erst ab Mitte des<br />

18. Jahrhunderts vereinzelt in verschiedenen<br />

Dokumenten des Archivs zu fi nden,<br />

und in den meisten Fällen erfahren wir lediglich<br />

den Namen der betreff enden<br />

Frauen. Der Gemeinderat bestimmte, wer<br />

die Stelle der Hebamme bekommen sollte:<br />

So wurde Sabina Lumpp „nach mehreren<br />

Durchgängen gewählt”, vermerken die<br />

Beilagen zur Gemeindepfl egrechnung 1 für<br />

das Jahr 1836.<br />

Die Bezahlung für den „wohl ältesten Beruf<br />

der Welt” scheint alles andere als üppig<br />

gewesen zu sein, nicht einmal auf königliche<br />

Auff orderung (28. Oktober 1842)<br />

besserte der Gemeinderat den „Geburtslohn<br />

und das Wartgeld” auf. Lediglich den<br />

Gegenwert in „baarem Geld” für den üblichen<br />

„Leib Brod 8 Pfund”, bzw. Gemeindeholz<br />

und Reisig 2 wollte man der Hebamme<br />

zugestehen. Als Aufwandsentschädigung<br />

und für Zehrgeld konnte Magdalene Bort<br />

im Jahre 1813 immerhin 7 f 12 x – also 24<br />

Kreuzer täglich – geltend machen; sie war<br />

insgesamt 18-mal nach Neckarsulm gegangen,<br />

um beim dort niedergelassenen<br />

„Hr. Physicus und Hebarzt” eine entsprechende<br />

Ausbildung zu absolvieren.<br />

Es fällt auf, dass etwa ab 1800 im Ort jeweils<br />

zwei Hebammen ihren Dienst versahen,<br />

ein Umstand, der trotz der geringen<br />

Bevölkerungszahl wenig überrascht, war<br />

damals die Anzahl der Schwangerschaften<br />

doch wesentlich höher als das heute der<br />

Fall ist.<br />

Es wird berichtet, dass in neuerer Zeit <strong>Cleversulzbach</strong>er<br />

Frauen auch in Neuenstadt<br />

bzw. Brettach entbinden konnten. Hierü-<br />

ber erhalten wir in einem Interview,<br />

durchgeführt von Schülern der Grundschule<br />

Langenbrettach, genauere Auskunft:<br />

Die langjährige Brettacher Hebamme<br />

Lore Ehmann hatte in ihrer Privatwohnung<br />

in der Hauptstraße 23 von<br />

„1948 bis 1970 zwei Zimmer für die<br />

Wöchnerinnen. Hier konnten die Frauen<br />

ihr Kind zur Welt bringen und wurden bei<br />

mir noch etwa eine Woche versorgt.”<br />

Der Geburtsstuhl<br />

Dass die meisten Geburten in <strong>Cleversulzbach</strong><br />

von alters her Hausgeburten waren,<br />

Geburtsstuhl aus dem 19. Jahrhundert,<br />

ähn lich dem von Doktor Göring in Auftrag<br />

gegebenen Stuhl

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