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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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Handwerk, Handel und Gewerbe<br />

früher und heute<br />

Altes Handwerk – Betriebe von heute in <strong>Cleversulzbach</strong><br />

Über Jahrhunderte hinweg prägten<br />

Ackerbau, Viehzucht und Weinbau das<br />

Leben in der Gemeinde. Noch Ende des 19.<br />

Jahrhunderts waren mehr als drei Viertel<br />

der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft<br />

beschäftigt. Dafür wurde gut die Hälfte<br />

der damals 527 Hektar umfassenden<br />

Markungsfläche genutzt. Die Vermögensverhältnisse<br />

der <strong>Cleversulzbach</strong>er waren<br />

nur mittelmäßig, wie die Oberamtsbeschreibung<br />

1881 feststellte. Das<br />

Spektrum der von einem Hof bewirtschafteten<br />

Fläche reichte von 70 Morgen<br />

Grundbesitz, die dem vermögendsten<br />

Bauer zur Verfügung standen, bis zu 0,5<br />

bis 1 Morgen am unteren Ende. 1895<br />

bewirtschafteten 42 Betriebe eine Fläche<br />

zwischen 2 und 5 Hektar, die vier größten<br />

Betriebe hatten zusammen 43 Hektar. Im<br />

Schnitt standen einem landwirtschaftlichen<br />

Hof in <strong>Cleversulzbach</strong> 2,7 Hektar<br />

zur Verfügung. Damit lag die Gemeinde<br />

deutlich unter dem Durchschnittswert für<br />

das Oberamt Neckarsulm, der zum gleichen<br />

Zeitpunkt etwa 3,3 Hektar betrug. 1<br />

Die überwiegend landwirtschaftliche<br />

Struktur war auch für das Handwerk und<br />

Gewerbe am Ort bestimmend. Die Arbeit<br />

der Handwerker diente dem örtlichen Bedarf<br />

und umfasste vor allem Reparaturen<br />

und Neuanfertigungen von Geräten und<br />

Geschirr für die Landwirtschaft und den<br />

Weinbau. Schmiede, Wagner und Küfer<br />

zählten zu den wichtigsten Berufen. Hinzu<br />

kamen Maurer, Zimmerleute und Schreiner,<br />

die sich um die Instandsetzung der<br />

Häuser und landwirtschaftlichen Gebäude<br />

und die wenigen neu entstehenden Ge-<br />

bäude kümmerten. Schon früh ist auch<br />

eine Anzahl von Schneidern und Schuhmachern<br />

in den schriftlichen Quellen genannt.<br />

Die Bewohner ließen dort über das<br />

Jahr hinweg Schuhe und diejenigen Kleidungsstücke<br />

anfertigen bzw. reparieren,<br />

die sie nicht selbst herstellen konnten.<br />

Ebenfalls früh sind in <strong>Cleversulzbach</strong> Leineweber<br />

nachgewiesen, die im 19. Jahrhundert<br />

besonders stark vertreten waren,<br />

ehe sie nach dem Ersten Weltkrieg endgültig<br />

aus dem Ortsbild verschwanden. Sie<br />

produzierten Leinwand hauptsächlich für<br />

den eigenen Bedarf, vermutlich aber auch<br />

auf Bestellung. Im 19. Jahrhundert sind<br />

zudem einige <strong>Cleversulzbach</strong>er als Korbmacher<br />

tätig. Zum Teil verkauften sie ihre<br />

Körbe auch im „Umherziehen“, also als<br />

Hausierer. Als Beispiel dafür ist in den<br />

Quellen Carl Bordt genannt. 2<br />

Schmiede<br />

Einer der wichtigsten Handwerker im Dorf<br />

war der Schmied. Er musste die Pferde beschlagen<br />

oder die Radreifen aufziehen<br />

und war damit für die ländliche Bevölkerung<br />

unentbehrlich. In <strong>Cleversulzbach</strong><br />

sind Schmiede seit dem 18. Jahrhundert<br />

namentlich bekannt. Martin Kuttruff ist<br />

1733/38 als Schmied erwähnt, 3 Georg Michael<br />

Schäfer 1760 und 1762, 4 Michel<br />

Merz 1779 mit einer neu erbauten<br />

Schmiedewerkstatt. 5 Auch „Jung Michael<br />

Mörz“ (1785) scheint die Tradition fortgeführt<br />

zu haben. 6 1807 erhielt auch Friedrich<br />

Nieth die Genehmigung zur Errichtung<br />

einer neuen Schmiedewerkstatt. Sie<br />

befand sich in einem Haus, das er Johan-<br />

185

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