Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

338
Jahre 1870 bis 1946 die Cleversulzbacher
Provisoren in chronologischer Reihenfolge,
soweit dies aus den Unterlagen hervorgeht.
Der Beruf des Lehrers war gemeinhin den
Männern vorbehalten. Zwar kam unter
Umständen gelegentlich auch die Frau des
Lehrers als Gehilfi n zum Einsatz, aber eine
diesbezügliche Berufsausbildung fand
kaum statt.
In den so genannten „Industrieschulen“
kamen bei Bedarf Arbeitslehrerinnen zum
Einsatz, die meistens ohne besondere pädagogische
Ausbildung ihre Kenntnisse und
Fähigkeiten im Stricken, Nähen, Flicken
1 Siehe im Kapitel „Zur Geschichte der Schule in Cleversulzbach
bis um 1800“.
2 Hauptstaatsarchiv Stuttgart Bestand A 281
3 CB 66 5. Mai 1882
4 CB 66 S. 189
usw. an die jungen Mädchen des Orts weitergaben.
So versah ab 11. November 1875
Rosine, Ehefrau des ansässigen Schuhmachers
Ott, diesen Dienst; gefolgt wurde sie
von Frau Erhardt (ab 1884), Friederike
Korb (1889) und Christiane Schick (1896).
Anders als der Dienst auf Lebenszeit, den
ein Lehrer verrichtete, war der einer „Arbeitslehrerin“
saisonal begrenzt und
brachte z. B. der Friederike Korb in der
Wintersaison 1889/90 ganze 40 Pfennig 4
und in der darauf folgenden Saison 0,70
M pro gehaltener Stunde ein 5 – ein wahrhaft
karges Zubrot zum Verdienst des Ehemannes!
6
5 CB 66 S. 202
6 Lt. CR 424 Beilage 289 erhält M. Bordt am 9. Juni 1921 für
im Sommer und Winter gehaltenen Handarbeitsunterricht
880 Mark.