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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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schaft zur Kooperation, jedoch formierte<br />

sich in der Folgezeit laut Schultheiß Klenk<br />

erheblicher Widerstand gegen das Projekt,<br />

und der dortige Gemeinderat nahm über<br />

Jahre hinweg eine äußerst hinhaltende<br />

Position ein, die weder eine Intervention<br />

durch Pfarrer Harr 23 noch die dringende<br />

Empfehlung des Oberamts Neckarsulm<br />

aufweichen konnten. So schrieb Klenk am<br />

30. August 1897 an das Königliche Oberamt<br />

Weinsberg, er sehe keine Aussicht<br />

„nach der Stimmung hier auf Durchbringung<br />

des Straßenprojektes <strong>Cleversulzbach</strong><br />

– Eberstadt“.<br />

Zwischen den Oberämtern Weinsberg,<br />

Neckarsulm und den betroff enen Gemeinden<br />

kochte in der Folgezeit ein regelrechter<br />

Streit hoch. Auch der Hinweis<br />

auf die sich bietende Gelegenheit, der<br />

„verhagelten Bevölkerung“ 24 Arbeitsmöglichkeiten<br />

durch die „Correction des StraßenzugsHeilbronn–Weinsberg–Eberstadt–<strong>Cleversulzbach</strong>“<br />

zu bieten, fruchtete<br />

nicht – Eberstadt blieb hart. Man<br />

scheute die Kosten und bezweifelte den<br />

Nutzen einer ausgebauten Verbindungsstraße<br />

zum nördlichen Nachbarn 25 .<br />

So dauerte es neun Jahre, bis 1898 ein Lageplan<br />

und Längsprofi l der projektierten<br />

„Straßencorrection“ erstellt werden<br />

konnte und der Baubeginn in greifbare<br />

Nähe rückte. Der im Folgenden dargestellte<br />

Plan verdeutlicht den unteren Teil<br />

der Streckenführung der alten und der<br />

neuen Straße nach Eberstadt.<br />

Straßenbeschilderung und<br />

Gebäudenummerierung<br />

Die Urkarte von <strong>Cleversulzbach</strong> (1834) differenziert<br />

die Straßen nicht nach Namen,<br />

sondern zählt die Ortswege kurzerhand<br />

durch (Ortsweg 1–11); lediglich die heutige<br />

Seestraße wird „Graben“ genannt. Natürlich<br />

werden die einzelnen Dorfstraßen im<br />

täglichen Sprachgebrauch der Ortsansässigen<br />

mit Namen bezeichnet worden sein.<br />

Dies lässt auch die Dorfchronik (1626) vermuten,<br />

die einzelne Straßennamen aufführt<br />

(vgl. hierzu das Kapitel „Straßen in<br />

der Gemeinde <strong>Cleversulzbach</strong>“).<br />

Im Frühjahr 1808 wurden auf königlichen<br />

Befehl alle Gebäude im Ort besichtigt und<br />

eingeschätzt. Für dieses „beschwerliche<br />

Geschäft“ erhielten „die hierzu aufgestellte<br />

und beaidigte Bauschauer und Taxatoren“<br />

jeweils 2 Gulden und 45 Kreuzer:<br />

Bürgermeister David Lumpp, Mauerer<br />

Martin Stahl, Zimmermann Zeyer und Gebäudeschätzer<br />

Vögele hatten insgesamt<br />

vier Tage damit zugebracht. Die Aufnahme<br />

und Anzeichnung der Nummerierung<br />

wurde von Amtsaktuar Pfeilstiker (3 f) und<br />

Maurermstr. Stahl nebst seinem Sohn (2 f<br />

45 x) durchgeführt. 26<br />

Der folgende Auszug aus den Gemeinderatsprotokollen<br />

von 1810 27 zeigt, dass<br />

nunmehr auch Wegweiser im Ort aufgestellt<br />

wurden, die Ortsfremden die Richtung<br />

nach den Nachbargemeinden anzeigen<br />

sollten.<br />

Vor Gericht 12. Dez. 1810<br />

Da zu folge allerhöchster Verordnung,<br />

auf der hiesigen Markung 4 Wegweiser<br />

aufzuführen sind, so wurde mit<br />

den Zimmerleuthen Christoph Wiedmann<br />

und Valentin Zeier der Akkord<br />

dahin getro en daß selbige gegen Erhaltung<br />

des hiezu benötigten Holzes<br />

von der Commun, diese 4 Wegweiser<br />

mit tüchtigen Stöken versehen, ferttigen<br />

und eingraben überhaupt tüchtig<br />

und dauerhaft herstellen.<br />

Ende des Jahres 1834 forderte der Maurer<br />

Ch. M. Stahl von der Gemeinde für geleistete<br />

Arbeiten 4 f 12 x. Er hatte „vor die<br />

Common die Nummro an den Häusern angenagelt,<br />

ferner die Thäfelein angestrichen<br />

u. die Nummro darauf geschrieben.“<br />

Arbeitszeit, Material („Bleyweiß, Frankfurter<br />

Schwarz“) und Stemmarbeiten an der

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