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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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fanden sich eine große Scheuer und daneben<br />

noch ein Schuppen. Hinter dem Haus<br />

gab es ein 1 ½-stockiges Stallgebäude mit<br />

drei Schweineställen und einem Abort.<br />

Im Erdgeschoss des Wohnhauses betrieb<br />

Johann Jung weiterhin einen Krämerladen,<br />

der laut dem zitierten Schätzungsprotokoll<br />

mit einem eichenen Ladentisch<br />

mit Schubladen 1,85 m x 0,80 m und<br />

0,80 m hoch ausgestattet war, sowie mit<br />

einem Fach- und Schubladengestell von<br />

3 m Länge und 1,90 m Höhe. Daneben<br />

noch ein kleineres Fachgestell 1,40 m lang<br />

und 1,80 m hoch.<br />

„Traube“<br />

Nach dem Tod von Johann Jung hat die<br />

Witwe Magdalena Jung im September<br />

1906 das gesamte Anwesen an den 1877<br />

geborenen Georg Hägele verkauft. Er war<br />

ein vielgereister wohlhabender Mann und<br />

sprach mehrere Sprachen. Der Legende<br />

nach hat er bar in Goldmark bezahlt.<br />

Am 7. April 1907 heiratete er die zehn<br />

Jahre jüngere Rosa Klaiber. Zusammen mit<br />

ihr errichtete er die Gastwirtschaft „Zur<br />

Traube“, die im Obergeschoss betrieben<br />

wurde, und baute im Erdgeschoss den früheren<br />

Krämerladen zu einem gut sortierten<br />

Gemischtwarenladen aus. Im Ersten<br />

Weltkrieg wurde er am 5. Dezember 1916<br />

zum Dienst beim Reserve-Infanterieregiment<br />

121 eingezogen und nach Frankreich<br />

versetzt. Dort geriet er am 16. August<br />

1918 bei Roye (Somme) in französische<br />

Kriegsgefangenschaft. Erst im März<br />

1920 wurde er entlassen und führte dann<br />

voller Geschäftigkeit mit seiner Frau die<br />

„Traube“ weiter. Sieben Jahre später<br />

(1927) verkaufte Georg Hägele das ganze<br />

Besitztum an Gottlob Euerle, der aber weder<br />

die Gastwirtschaft noch den Gemischtwarenladen<br />

weiterführte. Es wird<br />

angenommen, dass dies eine Bedingung<br />

von Hägele war, denn er hatte danach die<br />

Gastwirtschaft „Löwen“ erworben (siehe<br />

dort) und wollte off ensichtlich keine Konkurrenz.<br />

Den Gemischtwarenladen in der<br />

„Traube“ hat er geschlossen und im „Löwen“<br />

neu eröff net.<br />

„Adler“ (später „Zum alten Turmhahn“)<br />

Vorgeschichte<br />

Eine Wirtschaft mit dem Namen „Adler“<br />

muss es schon um 1817/20 gegeben haben.<br />

Der Wirt hieß damals Ludwig Herrmann.<br />

Im Brandversicherungsbuch von<br />

1808 wird er unter dem Jahr 1817 als Besitzer<br />

des Hauses Nr. 22 (24) und als „Adlerwirth“<br />

aufgeführt. Das Haus wurde<br />

aber im Frühjahr 1819 abgerissen. Im<br />

gleichen Buch taucht sein Name wiederum<br />

auf und mit dem Hinweis „Adlerwirth“<br />

als Besitzer des Hauses Nr. 26 (28),<br />

einer 2-stöckigen Behausung beim Rathaus.<br />

Im Impfbuch wird mit Eintrag vom<br />

9. Oktober 1820 ein „Johann Ludwig Hörman,<br />

Adlerwirth“ genannt. Die Wirtschaft<br />

muss sich somit in der Nähe des Rathauses<br />

befunden haben, ob es aber das Gebäude<br />

war oder zumindest die Stelle, in<br />

dem rd. 100 Jahre später (1912) der erstmals<br />

dokumentierte „Adler“ eröff net worden<br />

ist, bleibt ungeklärt.<br />

Die erste Erwähnung einer Wirtschaft,<br />

aber noch ohne einen Namen, jedoch an<br />

der Stelle der späteren Gastwirtschaft<br />

„Adler“, ist mit der Schankerlaubnis für<br />

Ludwig Schlegel zu fi nden. Er erhielt vom<br />

Oberamt Neckarsulm am 21. Dezember<br />

1872 die Erlaubnis zum Führen einer<br />

Schankwirtschaft für Wein, Bier und<br />

Obstmost in seinem zweistöckigen Wohnhaus<br />

in der Hauptstraße Nr. 25. (heute<br />

Brettacher Straße). Die ebenfalls beantragte<br />

Erlaubnis für Branntweinausschank<br />

wurde vom Gemeinderat in einer davor<br />

abgehaltenen Sitzung abgelehnt, da bereits<br />

drei Wirte am Ort die Konzession dafür<br />

ausübten. Ludwig Schlegel betrieb die<br />

Wirtschaft mit seiner am 11. November<br />

1866 geheirateten Frau Magdalene.<br />

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