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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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egann man mit den älteren Kindern das<br />

Rechnen, obwohl sich einige Eltern widersetzten,<br />

weil sie ihren Kindern aus Armut<br />

weder Papier noch Rechenblätter<br />

kaufen konnten. Daher wurde eine<br />

schwarze Tafel angeschaff t, an der die<br />

Kinder auch ohne Papier üben konnten.<br />

Als Schulbücher werden 1773 das württembergische<br />

„Schatzkästlein” und Gesangbuch<br />

genannt, auch dies ein Hinweis<br />

auf den großen Einfl uss der Kirche auf<br />

die Schule in früherer Zeit. Ab 1788<br />

sollte der Schulmeister ein neu eingeführtes<br />

„abc Büchlein” benutzen. Mit den<br />

ledigen erwachsenen Söhnen und Töchtern<br />

wurde ganzjährig eine Sonntagsschule<br />

gehalten.<br />

Auch um 1790 war die Armut im Dorf<br />

durch mehrere Fehlherbste besonders groß<br />

und behinderte den Schulbetrieb. Vor al-<br />

1 Schulakte <strong>Cleversulzbach</strong> im Landeskirchlichen Archiv<br />

Stuttgart Bestand A 29 Nr. 757. Eine weitere Quelle für<br />

den vorliegenden Beitrag bilden die Kirchenvisitationsakten<br />

im Hauptstaatsarchiv Stuttgart Bestand A 281.<br />

2 In einem Verzeichnis der württembergischen Kirchen- und<br />

Schuldiener (Landeskirchliches Archiv A 12 Nr. 3) fi ndet<br />

sich für die Zeit um 1620 auch der Name Georg Schilling,<br />

lem bei armen Kindern häuften sich<br />

Schulversäumnisse, weil sie teils das Brot<br />

erbetteln mussten, teils keine Kleidung<br />

besaßen. Dennoch wurde die Schule kurz<br />

vor dem Tod von Johann Gottlieb Schmid<br />

1804 gut beurteilt. Die Kinder zeigten<br />

Fortschritte „im Lesen, Schreiben und<br />

Rechnen, im Recitiren des auswendig gelernten<br />

und besonders in fertiger Beantwortung<br />

der an sie gemachten Fragen”.<br />

Erneut folgte 1804 mit Johann Christoph<br />

Schmid, für zwei Jahre zunächst als Provisor,<br />

ein Sohn seinem Vater. Die Gemeinde<br />

wollte sich mit der Berufung des Sohnes<br />

auch dankbar gegenüber ihrem „gestorbenen<br />

so verdienten treuen Lehrer” zeigen<br />

und seiner Witwe mit nur geringem Vermögen<br />

einen Umzug aus dem Schulhaus<br />

ersparen.<br />

den die in Anm. 1 genannte Schulakte nicht anführt. Die<br />

Synodusprotokolle, die möglicherweise ein weitere Information<br />

geben könnten, waren zur Zeit der Abfassung des<br />

vorliegenden Beitrags wegen Restaurierungsarbeiten<br />

nicht zugänglich.<br />

3 Vgl. E. Schmid: Geschichte des Volksschulwesens in Altwürttemberg,<br />

Stuttgart 1927, S. 117.<br />

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