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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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208<br />

Nach dem Tod von Ludwig Schlegel im<br />

März 1875 führte seine Witwe die Gastwirtschaft<br />

zunächst allein weiter, um am<br />

5. August 1879 erneut zu heiraten, und<br />

zwar den aus dem hohenlohischen Steinbrück<br />

stammenden elf Jahre jüngeren<br />

Hermann Schön, dem sie auch im selben<br />

Monat die Schankrechte übertrug. Die geschlossene<br />

Ehe war jedoch nicht glücklich.<br />

Ein Jahr nach der Geburt des ebenfalls<br />

Hermann genannten Sohnes trennte sich<br />

der Wirt Hermann Schön nicht nur von<br />

seiner Frau, sondern enterbte sie auch wegen<br />

ihrer gegen mich an den Tag gelegten<br />

gehässigen Gesinnung und setzte in seinem<br />

Testament vom 20. April 1881, aus<br />

dem das vorherige Zitat stammt, seinen<br />

am 27. April 1880 geborenen Sohn als Alleinerben<br />

ein.<br />

Als Hermann Schön neun Jahre später<br />

starb, ging der Besitz des Hauses auf seine<br />

Frau über. (Ob es seine enterbte und getrennt<br />

lebende Frau war oder eine neu geheiratete,<br />

konnte den Unterlagen nicht<br />

entnommen werden. Fest steht, dass in<br />

den Brandversicherungs-Protokollen von<br />

1889 und 1893 als Eigentümerin „Hermann<br />

Schöns Witwe“ eingetragen ist.) Die<br />

Schankwirtschaft wurde off enbar weiter<br />

betrieben, allerdings muss das Gebäude<br />

ziemlich heruntergekommen und dem Bericht<br />

eines Dorfbewohners zufolge um die<br />

Jahrhundertwende abgebrannt sein, was<br />

aber in den Akten nicht belegt ist; wohl<br />

ist der Vermerk zu fi nden „Abgebrochen,<br />

daher exkatastiert“ 3 .<br />

Der inzwischen 30-jährige Sohn Hermann<br />

Schön jr. ließ 1911 an derselben Stelle und<br />

auf den Grundmauern des erhalten gebliebenen<br />

Gewölbekellers ein neues stattliches<br />

Gebäude mit Erker im ersten Stock<br />

erstellen, in dem bereits „9 elektrische<br />

Glühkörper samt Leitung und 1 Wasserleitung<br />

nebst Hahnen“ installiert war. Auf<br />

seinen Antrag hin erhielt er am 28. September<br />

1911 die Erlaubnis, den Ausschank<br />

von Wein und Bier wie bisher in einem<br />

Zimmer im Erdgeschoss (6,4 m x 4,7 m) sowie<br />

in einem Zimmer im ersten Stock und<br />

einem Saal (6 bzw. 10 m lang und 6,4 m<br />

breit) durchzuführen.<br />

„Adler“<br />

Ein Jahr später, am 15. Juli 1912, verkaufte<br />

er die Schankwirtschaft an die<br />

Wirtsfamilie Seebold, die aus <strong>Cleversulzbach</strong><br />

stammte, zwischenzeitlich aber in<br />

Frankfurt/Main gelebt hatte und jetzt<br />

wieder in den Heimatort zurückkehrte.<br />

Seit diesem Zeitpunkt blieb die Wirtschaft<br />

im Besitz dieser Familie. Der Betrieb der<br />

Gastwirtschaft wurde dem Wirt Ludwig<br />

Seebold am 29. Dezember 1913 noch mit<br />

der Möglichkeit erweitert, die beiden Zim-<br />

Wirtschaft „Zum Adler“, 1918

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