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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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nen Leitungen bedeutete, wurde die Übertragungsfähigkeit<br />

des Leitungsnetzes um<br />

das Fünf- bis Achtfache gesteigert. Diese<br />

Leistungssteigerung trug den enormen<br />

Anforderungen durch das Nachkriegs-<br />

Wirtschaftswunder Rechnung.<br />

Schließlich wurde das Stromnetz 1979 mit<br />

der Errichtung einer zusätzlichen 380-kV-<br />

Einspeisung (Höchstspannung) in Kupferzell<br />

für die vorhandene Leitungstrasse auf<br />

den aktuellen heutigen Stand gebracht.<br />

Erste Anläufe in <strong>Cleversulzbach</strong><br />

In <strong>Cleversulzbach</strong> scheint man schon früh<br />

elektrischem Strom gegenüber aufgeschlossen<br />

gewesen zu sein. Dies zeigt sich<br />

an einem Vertrag mit der „Mitteldeutsche<br />

Elektrizitätswerke, Aktiengesellschaft in<br />

Dresden“ (M.E.A.) zur Einrichtung der<br />

Stromversorgung, der bereits 1901 unterzeichnet<br />

wurde. Die M.E.A. hatte zuvor mit<br />

dem Elektrizitätswerkbesitzer Leonhard<br />

Endreß in Gochsen über den Bau des „Elektricitätswerks<br />

Kocherthal“ verhandelt.<br />

Laut Vertrag versprach die M.E.A., „nach<br />

längstens 7 Monaten“ mit dem Bau der notwendigen<br />

Anlagen zu beginnen. Dafür verlangte<br />

sie von den Gemeinden, „auf die<br />

Dauer von fünfzig Jahren vom Tage der Inbetriebsetzung<br />

an gerechnet mit der ausdrücklichen<br />

Verpfl ichtung während der Vertragsdauer<br />

ein anderes Unternehmen für Beleuchtung<br />

oder Kraftübertragung nicht zu<br />

konzessionieren noch selbst zu betreiben“.<br />

Nach Streitigkeiten zwischen der M.E.A.<br />

und Leonhard Endreß, welche den Baubeginn<br />

nachhaltig verzögerten, ließ <strong>Cleversulzbach</strong><br />

den Vertrag 1902 platzen. Als<br />

Endreß 1909 sein Werk verkaufen will,<br />

schlägt das Königliche Oberamt Neckarsulm<br />

den umliegenden Gemeinden vor, einen<br />

Gemeindeverband zu bilden und das<br />

Werk zu kaufen. Dieser Vorschlag wird vom<br />

<strong>Cleversulzbach</strong>er Gemeinderat am 30. Juni<br />

1909 unter „Rücksicht auf die hiesigen<br />

ökonomischen Verhältnisse“ abgelehnt.<br />

Die Elektrifi zierung in <strong>Cleversulzbach</strong><br />

Mit Schreiben vom 15. Februar 1910 wirbt<br />

das Königliche Oberamt Neckarsulm für<br />

die Einführung von elektrischem Strom in<br />

den Gemeinden. Infolge der „Leutenot auf<br />

dem Lande“ sollte „menschliche Arbeit ersparende<br />

elektrische Energie […], Beleuchtung,<br />

besonders von Ställen, Kellern, Futterräumen,<br />

Scheuern“, eingesetzt werden.<br />

Mit hehren Vorstellungen wurde die Frage<br />

der Stromgewinnung und –lieferung angegangen:<br />

Entscheidend für diese Frage ist, welcher<br />

Anschluß den Gemeinden die<br />

Elektrizität am billigsten und auf die<br />

Dauer, nicht nur für 25 oder 50 Jahre<br />

liefert. Es ist neuerdings nicht mehr<br />

umstritten, dass da, wo die Bildung<br />

eines großen Gemeindeverbands irgend<br />

möglich ist, ein anderer Weg<br />

nicht eingeschlagen werden kann. Ein<br />

solcher Gemeindeverband, bei dem<br />

die Gemeinden die Eigentümerinnen<br />

des Werks sind, verwaltet das Werk<br />

nach gemeinnützigen Grundsätzen,<br />

will keinen Unternehmergewinn erzielen,<br />

liefert die Elektrizität zu den<br />

Selbstkosten & ist in keiner Weise bestrebt,<br />

sich auf Kosten der Stromabnehmer<br />

zu bereichern.<br />

Am 18. Februar 1910 kommen die Gemeindevertreter<br />

des Oberamtsbezirks Neckarsulm<br />

in Neckarsulm zu einer Tagung bezüglich<br />

des Beitritts zum Öhringer Gemeindeverband<br />

zusammen. Zitat aus dem Protokoll:<br />

Die Abstimmung [über den Beitritt zum<br />

Öhringer Verband] ergab, dass die Gemeindevertreter<br />

der Sache freundlich gegenüberstehen,<br />

zunächst aber bis zur<br />

weiteren Klärung eine zuwartende Stellung<br />

einnehmen wollen, abgesehen von<br />

den Vertretern der Gemeinde <strong>Cleversulzbach</strong>,<br />

welche den sofortigen Anschluß<br />

wünscht.<br />

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