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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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Angesichts der gestiegenen Einwohnerzahl<br />

überrascht es nicht, wenn 1525 etliche<br />

neue Familiennamen erscheinen. Von<br />

17 im Jahr 1495 genannten Familiennamen<br />

hatten sich bis 1525 aber nur noch<br />

neun erhalten. Die 1525 am häufi gsten<br />

vorkommenden Namen waren wie schon<br />

1495 Mertz (12-mal) und Zwaxuff (7mal).<br />

Der Wechsel der Familiennamen<br />

deutet, dies zeigt auch ein Blick auf andere<br />

Gemeinden im Gebiet um Heilbronn,<br />

auf eine größere Bevölkerungsbewegung<br />

um 1500. Wie 1495 war auch 1525 Hans<br />

der häufi gste Vorname (15 von 48 Männern).<br />

Nach der Herdstättenliste von 1525 hatte<br />

<strong>Cleversulzbach</strong> 39 Häuser, die zumeist mit<br />

einem Geldbetrag zwischen 10 und 40<br />

Gulden bewertet wurden. Vier Häuser<br />

wurden mit 44 bis 56 Gulden veranschlagt,<br />

sechs Häuser lagen lediglich bei 6<br />

bis 9 Gulden. Zehn Haushaltungen besaßen<br />

kein eigenes Haus, konnten sich aber<br />

von ihren Äckern oder Weinbergen ernähren,<br />

so dass sie über ein Vermögen zwischen<br />

3 und 65 Gulden verfügten. Nur<br />

Hans Munch hatte weder ein Haus noch<br />

Vermögen.<br />

Bemerkenswert für die Entwicklung im<br />

Ort, aber auch für die wirtschaftlichen<br />

und sozialen Verhältnisse, ist die „Türkensteuerliste“<br />

von 1545 5 . Nachdem die deutschen<br />

Fürsten im Frühjahr 1544 Kaiser<br />

Karl V. Hilfe für einen geplanten Feldzug<br />

gegen die Türken zugesagt hatten, schrieb<br />

Württemberg im November 1544 eine zusätzliche<br />

Steuer (Türkensteuer) aus mit einer<br />

Vermögensabgabe von einem halben<br />

Gulden von 100 Gulden (1 Gulden zu 60<br />

Kreuzer gerechnet). Wer ein geringeres<br />

Vermögen hatte, sollte von 20 Gulden jeweils<br />

6 Kreuzer bezahlen, wer über ein<br />

noch geringeres Vermögen verfügte,<br />

zahlte 4 Kreuzer oder entsprechend weniger.<br />

Veranschlagt wurde daraufhin auch in<br />

<strong>Cleversulzbach</strong> der gesamte Besitz an be-<br />

weglichem und unbeweglichem Gut, der<br />

Besitz an Grund und Boden wurde zum<br />

Kaufpreis bewertet.<br />

Die Zahl der Haushaltungen war bis<br />

1545 auf nunmehr 67 gestiegen, darunter<br />

zwei Witwen, eine weitere Frau und<br />

sechs Pfl egschaften für Kinder. Dies entsprach<br />

einer ungefähren Einwohnerzahl<br />

von 280, wiederum eine Steigerung gegenüber<br />

1525. Lässt man Knechte und<br />

Mägde – sechs Haushaltungen hatten je<br />

einen Knecht, zwei Haushaltungen je eine<br />

Magd – außer Acht, die kein Vermögen<br />

besaßen, so umfasst bei einer Einteilung<br />

in fünf Steuergruppen die niedrigste alle<br />

Vermögen unter 20 Gulden. Zu ihr gehörten<br />

in <strong>Cleversulzbach</strong> vier Vermögenslose.<br />

Mit 4 von 67 oder rund sechs Prozent der<br />

Steuerpfl ichtigen lag dieser Anteil 1545<br />

wesentlich niedriger als im Herzogtum<br />

Württemberg (durchschnittlicher Anteil in<br />

Dörfern 13,5 %). Sie zahlten lediglich eine<br />

„Kopfsteuer“ von 4 Kreuzern. Dafür war<br />

der Anteil der Haushaltungen mit nur<br />

kleineren Vermögen von 20 bis unter 100<br />

Gulden (34 von 67) größer als im Landesdurchschnitt<br />

mit 37,4 Prozent. Zur<br />

Gruppe des „Mittelstandes“ mit Vermögen<br />

von 100 bis unter 500 Gulden zählten 28<br />

von 67 Haushaltungen. Ein noch höheres<br />

Vermögen besaß nur Wendel Zwaxuff der<br />

Junge mit 600 Gulden. Insgesamt gesehen<br />

waren die Vermögensverhältnisse bescheiden.<br />

Mit einem durchschnittlichen<br />

Vermögen von 114 Gulden lag <strong>Cleversulzbach</strong><br />

im damaligen Amt Neuenstadt an<br />

letzter Stelle.<br />

Interessant ist auch ein Blick auf die Familiennamen<br />

1545: Bader, Baumann, Bender<br />

(2-mal), Bischoff , Butner, Eck, Engelman,<br />

Feuer (Fewer), Franck, Freundt, Frey,<br />

Gilg, Hense, Kallenberger, Knechtlin,<br />

Kolblin, Kreußlin, Lump (6-mal), Mertz<br />

(12-mal), Müller oder Muller, Nauer (Nawer),<br />

Roser, Roßler, Salue, Schantzenbach,<br />

Schlegel, Schmidlin, Schneyder, Spitzhut,<br />

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