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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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Das <strong>Cleversulzbach</strong>er Back-, Wasch- und Armenhaus<br />

Anfang des 19. Jahrhunderts war es eine<br />

Aufgabe der Kommunen, Back-, Wasch-,<br />

Dörr-, Armen- oder auch Badhäuser für<br />

die Einwohner zur Verfügung zu stellen.<br />

Ganz besonders war dies für die Landbevölkerung<br />

mit ihren meist sehr kinderreichen<br />

Familien, welche überwiegend in bescheidenen<br />

und ärmlichen Verhältnissen<br />

lebten, erforderlich. Die Kommunen waren<br />

deshalb aufgerufen, was zum täglichen<br />

Leben und Überleben, auch bezüglich der<br />

Hygiene, dringend von nöten war, ihren<br />

Bürgern bereitzustellen. Mit ein Grund zur<br />

Erstellung von öff entlichen Backhäusern,<br />

die aus Stein gebaut sein mussten, war<br />

das häufi ge Auftreten von Bränden in den<br />

privaten Backöfen oder -häusern, die oftmals<br />

nicht den Vorschriften entsprachen.<br />

Diese privaten Einrichtungen waren ursächlich<br />

für Brände, die mitunter Häuser,<br />

ganze Hofstellen oder auch Nach baranwesen<br />

vernichteten.<br />

<strong>Cleversulzbach</strong> erhielt mit Datum 12. Dezember<br />

1820 1 den Königl. Oberamtlichen<br />

Auftrag in Betre s der Erstellung eines<br />

ö entlichen Back- Wasch- und Dörrhauses.<br />

Der Gemeinderat hat diesen Auftrag<br />

umgehend aufgegriff en und erstmalig am<br />

12. Januar 1821 ernsthaft beraten und<br />

nachfolgenden Beschluss gefasst:<br />

Daß in dem hiesigen Ort bereits 2<br />

Dörrhäuser außerhalb des Orts angelegt<br />

sind. Was die Back- und Waschhäuser<br />

anbetri t, so haben die Bürger Ihre eigenen<br />

Back- und Waschhäuser, und werden<br />

von dem Feuerschauer alljährlich 2 mal<br />

eingesehen und die schadhaften Feuerungen<br />

angesprochen. Da nun der hiesige Ort<br />

in den nächsten Jahren wegen anderer<br />

dringenden noch vom Krieg und theurer<br />

Zeit herrührenden Schulden, vieles zu bestreiten,<br />

so kann erst wann solche ein<br />

wenig getilgt, vom Verkauf von dem Co-<br />

mun Wald des Holzes, mit höherer Genehmigung<br />

auch ein Back- und Waschhaus<br />

angelegt werden. Ein solches wird mit folgenden<br />

Unterschriften bekräftigt.<br />

Schultheiß und Gemeinderath<br />

Schultheiß Lumpp<br />

Samuel Segbach<br />

Friedrich Guldi<br />

Johannes Schlegel<br />

Christoph Kayser<br />

Jacob Adam Lumpp<br />

Jakob Hörmann<br />

Ludwig Herrmann<br />

Danach wurde es für längere Zeit still um<br />

diese Pläne. Neu aufgegriff en und zu einer<br />

Entscheidung 2 geführt wurde das Thema<br />

Back-, Wasch-, Dörr- und Armenhaus im<br />

Gemeinderat während mehrerer Sitzungen<br />

und Beratungen in den Jahren 1837/38.<br />

Das Vorhaben zur Einrichtung eines Armenhaus<br />

war noch hinzugekommen, da es<br />

immer mehr Bedürftige gab, die nicht in<br />

der Lage waren, sich Wohnraum zu schaffen<br />

bzw. zu unterhalten. Nachdem Gemeinderat<br />

und Bürgermeister den Beschluss<br />

zum Bau des Hauses gefasst hatten,<br />

wurde die Planung und Erstellung<br />

des Kostenanschlags an Stadtbaumeister<br />

Grotz übertragen.<br />

Der Kostenanschlag und die Vergabe der<br />

Arbeiten sind nachfolgend auszugsweise<br />

dokumentiert:<br />

Oberamt Neckarsulm<br />

<strong>Cleversulzbach</strong><br />

Kosten-Überschlag<br />

über ein daselbst nun zu erbauendes<br />

Back-, Wasch- und Dörrhaus mit einer<br />

Armen Wohnung.<br />

Das Gebäude wird 36 ' lang und 22 ' breit,<br />

bekomt einen steinernen Stock, der fl ächenweise<br />

ein Zwischengebälck<br />

erhält, und ein hölzernes Stockwerk in

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