Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH
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hen zieht, soll er das Bürgerrecht wieder<br />
mit soviel Gellt, alls ers anfangs erkau t,<br />
au sagen.<br />
Ein jede Mannsperson, so zum Bürger angenommen<br />
würdt, soll so gut als einhundert<br />
Gulden in den Fleckhen bringen, ein<br />
Weibsperson aber fünfzig Gulden.<br />
Wenn einer einem Frembden sein Bürgerrecht<br />
verkau t, soll er hingegen an dessen<br />
Statt aus dem Fleckhen ziehen: undt<br />
würdt keinem sein Bürgerrecht zu verkau<br />
en verstattet, er habe dan auch ein<br />
Hauß dazu.<br />
Stra en<br />
Wann einer dem anderen au dem Rathauß,<br />
es seie wan Gericht, Rhat, undt eine<br />
Gemeindt verrichtungshalb beysammen<br />
– oder geschehe sonsten bey Zechen<br />
Lügen stra – ist er ein Fläschel voll Weines<br />
zu füllen schuldig. Welcher, wann ein<br />
Gemeindt beysammen, ohn Überrock,<br />
Mützen oder Mantel zur Versamblung gehet,<br />
soll ein Fläschchen mit Wein füllen.<br />
Trieb<br />
Es haben die Junkhern von Gemmingen<br />
eigentümliche Waldungen au <strong>Cleversulzbach</strong>er<br />
Markung, in welcher die hiesige<br />
Gemeindt diese Gerechtigkeit von Alters<br />
her gebracht, dass sie mit dem gehörnten<br />
Vieh und Schweinen darein treiben,<br />
die Eicheln und Sperbel 6 und andere<br />
erwachßene Nahrung, allermaßen, wie in<br />
der Gemeindt eigenthümliche Waldung<br />
ohnverhindert genießen mag: zumaßen<br />
dann solliche Gerechtsame in dem Gemmingschen<br />
Lagerbuch so in Anno 1576<br />
renovirt worden, mit folgenden Worten<br />
begri en; Cleversultzbach, deren von<br />
Gemmingen eigene Güter daselbst haben<br />
ohnbesorgt von Gemmingen 26 Morgen<br />
ungefahrlich Walds im Eberstall gelegen,<br />
so mit Grundt und Boden, auch Holz, ihnen<br />
k: k: Eigenthumb sindt, jedoch hat<br />
der Fleckhen Cleversultzbach, mit seinem<br />
Rindvieh, und den Schweinen zu o enen<br />
Zeiten, den Trieb und das Eckerrich 7 darin,<br />
der fürstl. Würt. Forstordnung gemäß.<br />
Gleiche Gerechtigkeit hat eine Gemeindt<br />
auch in denjenigen Hölzern, welche Privatperßohnen<br />
in den Fleckhen mit dem<br />
Aigenthumb zustendig, das nämlich ein<br />
ganze Gemeindt die Eicheln, und Wildobst,<br />
ohne Verhinderung des Inhabers zu genießen,<br />
und solche mit dem Vieh zu besuchen<br />
hat.<br />
Des hat es auch eine Bescha enheit mit<br />
Peter Hofmanns Witib, zur Neuenstatt<br />
habenden Holtzlehen au hiesiger Markung,<br />
dass die Gemeindt solches mit dem<br />
Trieb und Trab zu genießen hat.<br />
Soviel sonsten die gemeine Weeg betri t,<br />
soll es mit dem Trieb und Waldbesuchung<br />
derselben, wie von altersher gebräuchlich<br />
und Herkommen, gehalten werden.<br />
Was von wildem Obst, wie das genannt<br />
werden mag, hin und wider au den<br />
Eckerrich anwächst, hat ein Bürger, wie<br />
der ander, zu genießen: alß das der Aigenthumbs<br />
Inhaber mehr Fug und Zuspruch<br />
zu dem au seinem Gut erwachsenden<br />
wilden Obst nicht hat zu fl ücken<br />
ein anderer, dem nichts mit dem Aigenthumb<br />
daran zuständig.<br />
Gleiche Meinung hat es auch, da einer ein<br />
Glaß oder etwas anderes zu einem Fenster<br />
aus dem Rathaus hinauswür t.<br />
Herbstzeiten soll keiner kein Karch unter<br />
die Kelter stellen, davon aus- oder einzuladen,<br />
welcher darwider handelt, solle<br />
stra ällig sein.<br />
Das Fischen und Krebsen belangendt<br />
Es soll in den Wochen an keinem anderen<br />
Tag, als am Freytag gefi scht, oder Krebse<br />
gefangen werden. In übrigen Tagen in der<br />
Wochen, so wohl auch an Sonn- und Feyertagen<br />
allerdings verbotten sein: auch<br />
kein Gumpp 8 ausgeschöp t werden, welcher<br />
darwider handelt, umb einen Gulden<br />
gestraft werden.<br />
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