Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

Rechnungslegung der kommunalen Verpfl ichtungen –
Die Bürgermeisteranstandsrechnung des Johann Martin
Hesser 1726/27
Titelblatt der Bürgermeisteranstandsrechnung
des Johann Martin Hesser 1726/27
Über Jahrhunderte ernährten sich die
Cleversulzbacher fast ausschließlich
von der harten Arbeit in der Landwirtschaft.
Sobald die großen Bevölkerungsverluste
aus dem Dreißigjährigen
Krieg aufgeholt sind, breitet
sich zur Ergänzung der Nahrungsgrundlage
das Handwerk in den Dörfern
immer stärker aus. Im 18. Jahrhundert
sind nun die Dörfer keine
reinen Bauern- und Weingärtnersiedlungen
mehr. In Cleversulzbach
ist zu diesem Zeitpunkt eine Vielzahl
von Leinewebern, aber auch Schneider,
Stroh- und Kornfl echter, die ihre
Produkte in Heilbronn vermarkten,
gemeldet. Die Unterschiede im Sozial-
und Wirtschaftsgefüge von
Stadt und Land, seit dem Mittelalter
ohnehin im Rückgang, verwischen
sich zusehends. Diese Entwicklung
bewirkt eine spürbare Hinwendung
zu einem noch stärkeren Selbstbewusstsein
der Dörfer und ihrer Bewohner.
Auch in Cleversulzbach wächst die
Selbstachtung der Bürger, die ihren
Ausdruck ganz besonders auch in der
akribisch ausgeführten Jahres-Gemeinderechnung
von 1726/27 fi ndet.
Hier sind explizit die Besoldungen
der Erfüllungsgehilfen in der Gemeinde
aufgeführt und zeugen von
einem gehobenen Selbstverständnis,
die Verwaltung der Gemeinde in eigener
Verantwortung zu bewältigen.
Aus der Transkription der Abrechnung
lassen sich einige Rückschlüsse
auf das Aufgabengebiet der kommunalen
Verwaltung ziehen:
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