Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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Aus Künstlerkreisen
Viel erfreulicher waren da die Besuche
zahlreicher Maler, Schriftsteller, Komponisten
und Sänger. Genannt sei hier der in
Heilbronn-Böckingen geborene Walter
Maisak (1912–2002), der sich mit Wand-
und Fensterbildern sowie Gemälden einen
Namen gemacht hat; der Zeichner Paul
Jauch (1870–1957), vielen bekannt durch
den Mörike-Gedichtband Am frisch geschnittenen
Wanderstab, den er mit 120
Zeichnungen ausgeschmückt hat. Dann
die Schriftsteller Hermann Lenz (1913–
1998), mit seinen vielen Erzählungen und
Romanen (Eugen Rapp); Paul Wanner
(1895–1990), der Märchen- und Kindergeschichten
schrieb sowie Freilicht-Bühnenstücke
(besonders für Schwäbisch
Hall); Hermann Burger (1942–1989), der
Schweizer Schriftsteller, der sich mit seinen
Werken besonders den Außenseitern
der Gesellschaft widmete; Kurt Meyer-Rotermund
(1884–1977) aus Wolfenbüttel,
der zunächst in der Zeitungsbranche arbeitete,
später dann Anthologien und
Schriften zur Lokalgeschichte herausbrachte;
Heinrich Krauß aus dem bayerischen
Schwabach, von dem viele Bücher
zur Heimatkunde und zum heimischen
Handwerk stammen; ebenso wie der Heimatkundler
Dr. Erich Strohhäcker aus
Möckmühl. Erwähnt seien noch der
Mundartforscher und Spracherzieher Fritz
Rahn (1891–1964), der als Gymnasiallehrer
und Schriftsteller aktiv war. Unvergessen
auch Marianne Langewiesche (1908–
1979) aus München, die mit ihren Romanen,
aber auch ihren Reiseberichten zu Erfolg
kam (Auf den Spuren des schwäbischen
Dichterkreises). Aus Eisenach kam
Dr. Wilhelm Greiner, Herausgeber des
Otto-Ludwig-Kalenders, der zu Ehren dieses
thüringischen Schriftstellers erscheint.
Einige Jahre später trug sich Adolf Wurmbach
(1891–1968) ein, Schriftsteller und
Heimatdichter aus Westfalen und Schrift-
leiter des Siegerländer Heimatkalenders.
Der zwischen Berlin und Chicago pendelnde
Schauspieler Oscar Fambach
schrieb nachdenkliche Worte über die
unterschiedlichen Wertschätzungen diesseits
und jenseits des großen Teiches ins
Gästebuch und mahnte dann: Die verehrten
Leser haben nicht nur die Pfl icht,
sich gelegentlich ihres Mörike-Besuches
ein wenig zu besinnen, sie sollen ein
mehres tun: Einem Jeden sagen: „Lernt
den Dichter und sein Land verstehen.“
Im Juni 1958 wurde in der neu erbauten
Kelter-Halle ein Mozart-Abend unter dem
Titel Mozart auf der Reise nach Prag gegeben.
Die drei Ausführenden Willy Rosenau
(Bariton), Martin Winkler (Sprecher)
und Hermann Loux (Klavier) besuchten
anschließend die Mörike-Stube und
schrieben, dass sie in den letzten zehn
Jahren mehr als 600 Auff ührungen im In-
und Ausland gestaltet haben und es ihnen
heute eine besondere Freude sei, in Cleversulzbach
zu sein, weil sie ihr Werk zur
Verehrung von Mörike und Mozart ausgeschmückt
haben.
Im Jahre 1969 war der damals schon sehr
bekannte Komponist Reinhard Schwarz-
Schilling (1904–1985) aus Berlin mit seiner
Frau zu Gast in Cleversulzbach.
Zu erwähnen wäre noch der Besuch des
Schweizer Verlegers Werner Classen aus
Zürich, der für sein verlegtes Buch Schwabenland-Dichterland
von Bonaventura
Tecchi warb.
Von der Geistlichkeit besuchten nicht nur
die Pfarrer der umgebenden Gemeinden
Brettach, Langenbeutingen und Schwabbach
die Mörike-Stube, auch Dekan Friedrich
Breining aus Neuenstadt war in seiner
Amtszeit (1913–1933) zu Gast bei Familie
Seebold. Von weiter weg besuchte das
evangelisch-lutherische Kirchenregisteramt
zu Augsburg mit einer kleinen Delegation
die Mörike-Stube. Enkel und Urenkel
des Vikars Sattler, der während Möri-