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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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1000 Sri. über den eigenen Bedarf nach<br />

außen verkauft werden. Die Gemeinde hat<br />

eine Baumschule und es ist ein Baumwart<br />

angestellt.<br />

An Waldungen besitzt die Gemeinde 600<br />

Morgen Laubwald, welche 150 Klafter<br />

und ca. 10000 Wellen ertragen. Die Bürger<br />

erhalten als Holzgabe je 50 Wellen.<br />

Das übrige wird verkauft und der Erlös<br />

fl ießt in die Gemeindekasse.<br />

Die Weide wird von dem Pachtschäfer mit<br />

200 bis 300 Stück Bastardschafen befahren,<br />

wofür die Gemeinde, die das Weiderecht<br />

hat, jährlich 500 M. erhält; der<br />

Pferch trägt 350 M. Eigene Güterstücke,<br />

welche die Gemeinde besitzt, sind um 500<br />

M. jährlich verpachtet.<br />

Der Zustand der Rindviehzucht ist ein guter<br />

zu nennen; es fi ndet nur Stallfütterung<br />

statt. - Ferkel werden auch nach außen<br />

abgesetzt.<br />

Obstanbau<br />

Wie in der Oberamtsbeschreibung von<br />

1881 erwähnt, war die Obstzucht im Ort<br />

im Zunehmen begriff en. Dies zeigt auch<br />

eine Statistik über die Anzahl der Obstbäume<br />

von 1900:<br />

Apfelbäume: 5.172; davon im Ertrag:<br />

1.350; Ertrag im Jahr 1900: 250 dz; Preis;<br />

5 M./dz<br />

Birnbäume: 719; davon im Ertrag: 250; Ertrag<br />

im Jahr 1900: 50 dz; Preis 5 M./dz<br />

Pfl aumen- und Zwetschgenbäume: 683;<br />

davon im Ertrag: 339; Ertrag im Jahr<br />

1900; 40 dz; Preis 2,50 M./dz<br />

Kirschbäume: 6; davon im Ertrag: 6; Ertrag<br />

im Jahr 1900: 0<br />

Die Gesamtzahl der o.g. Bäume betrug<br />

6.580.<br />

Zu bemerken ist, dass im Jahr 1900 eine<br />

große Anzahl von Kern- und Steinobstbäumen<br />

neu angepfl anzt wurde.<br />

Im Vergleich dazu die Anzahl der Bäume<br />

im Jahr 1965:<br />

Apfelbäume: 2.802; davon im Ertrag: 2.088<br />

Birnbäume: 261; davon im Ertrag: 226<br />

Pfl aumen- und Zwetschgenbäume: 468;<br />

davon im Ertrag: 392<br />

Kirschbäume: 237; davon im Ertrag: 177<br />

Die Gesamtzahl der Obstbäume im Jahr<br />

1965 betrug 3.768, und war somit um ca.<br />

43 Prozent geringer als im Jahr 1900.<br />

Missernten und Hilfsmaßnahmen<br />

Immer wieder gab es Missernten, für welche<br />

es die verschiedensten Ursachen gab.<br />

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts muss es<br />

schlimm gewesen sein, im Jahre 1892 und<br />

ganz besonders im Jahr 1893. Aufgrund<br />

von Auswinterung des Klees und des Wintergetreides,<br />

der großen Trockenheit im<br />

Winter sowie Frühjahr und Sommer 1893<br />

gab es kaum Erträge auf den Feldern. Weder<br />

Grünfutter noch Heu und Getreide gab<br />

es in ausreichender Menge zu ernten.<br />

Die Ertragssituation in <strong>Cleversulzbach</strong><br />

stellte sich folgendermaßen dar (Bewertungsmaßstab:<br />

Angaben in Prozenten:<br />

ohne Ertrag 0 %; sehr schlechter Ertrag<br />

10 %; schlecht 20 %; gering 40 %; mittel<br />

60 %; gut 80 %; sehr gut 100 %):<br />

Rot- und Stoppelklee - ohne Ertrag; Wiesenheu<br />

und Öhmd - gering; Luzerneheu<br />

– sehr schlecht; Gerste, Hafer und<br />

Fut terrüben – gering; Dinkel, Weizen und<br />

Kartoff eln – mittel; einzig der Roggen war<br />

mit „gut“ eingestuft worden.<br />

Die Notstands-Kommission der Königlichen<br />

Zentralstelle für die Landwirtschaft<br />

bot Hilfe an. Um den Viehbestand halten<br />

zu können wurden größere Mengen an<br />

Futtermitteln, teilweise auch im Ausland,<br />

eingekauft. Den Bedarf an Futtermitteln<br />

konnten die Bauern auf dem Bürgermeisteramt<br />

bestellen. Von dort ging die Bestellung<br />

zum Königlichen Oberamt Neckarsulm.<br />

Die <strong>Cleversulzbach</strong>er Bestellung für<br />

Futter und künstliche Düngemittel sah für<br />

1893 wie folgt aus: 100 Ztr. Mais; 200 Ztr.<br />

Erdnusskuchen; 100 Ztr. Mohnkuchen;<br />

200 Ztr. Thomasmehl; 100 Ztr. Kainit; 4<br />

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