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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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Eine junge Lehrerin erinnert sich ...<br />

Aus dem Tagebuch von Frl. Freimann<br />

Fräulein Barbara Freimann meldete sich<br />

im Jahre 1961 bei ihrer ersten Dienststelle<br />

in <strong>Cleversulzbach</strong>. Sie hat in einem Tagebuch<br />

ihre Gedanken, ihre Gefühle freudiger<br />

Erwartung, aber auch kleine Sorgen<br />

auf einfühlsame Weise niedergeschrieben<br />

und mit Zeichnungen versehen. Auf diese<br />

Weise entstand ein einmaliges Bild von<br />

einem Teilbereich des damaligen Dorfl ebens,<br />

und zwar aus der Sicht eines jungen<br />

Menschen, der sich fernab vom Elternhaus,<br />

nun zum ersten Mal im Berufsleben<br />

bewähren musste. Dass Fräulein Freimann<br />

diese Anforderung in besonderem<br />

Maße gemeistert hat, davon zeugen nicht<br />

nur die überaus positiven Erinnerungen<br />

ihrer ehemaligen Schüler, wie sie sich in<br />

Gesprächen mit dem Autor darstellten,<br />

sondern auch ein Fototagebuch, das ihr<br />

zwei Praktikantinnen verehrten, die sie im<br />

Februar und März 1963 in <strong>Cleversulzbach</strong><br />

auszubilden hatte.<br />

Ich danke Frau B. Schlegel, geb. Freimann,<br />

aus Brettach für ihre Bereitschaft, uns<br />

alle an diesem Zeitdokument<br />

teilhaben zu lassen,<br />

das hier in Auszügen vorgelegt<br />

wird.<br />

Norbert Gessner<br />

Wenn ich einst in späten<br />

Tagen<br />

Dieses Büchlein nehm’ zur<br />

Hand,<br />

Soll’s erzählen und mir<br />

sagen –<br />

Wie’s mir ging im Lehrerstand.<br />

B. Freimann<br />

Es ist ein eigenartiges Gefühl,<br />

nun so erwachsen zu<br />

sein, daß man dazu berech-<br />

tigt ist, andere Menschen dahin zu führen,<br />

wo man selbst erst mit einem Bein steht.<br />

Wird man überhaupt für voll genommen?<br />

Hält man den kritischen Schülerblicken<br />

stand? – Nun, die Prüfung ist bestanden<br />

und der Rubel fängt an zu rollen.<br />

Ich bin apl – außerplanmäßige Hauptlehrerin<br />

und warte auf den Stellungsbefehl.<br />

Jetzt ist nicht die Frage „Komme ich<br />

durch?” sondern „Wohin?”<br />

Jeden Tag warte ich vergeblich auf Post –<br />

bis zum Herbst werde ich aber ganz sicher<br />

Nachricht bekommen.<br />

[Die Nachricht des Schulamts kommt eines<br />

Tages, und Familie Freimann aus Obrigheim<br />

sucht stundenlang nach einem<br />

Ort in Nord-Württemberg „<strong>Cleversulzbach</strong>”.<br />

Was man auf einer Autokarte<br />

schließlich fi ndet, ist wenig vielversprechend:<br />

abgelegen, keine Bahnstation, wenig<br />

Busverkehr! Weitere Recherchen<br />

bringen’s an den Tag. <strong>Cleversulzbach</strong> ist<br />

berühmt durch Mörikes Turmhahngedicht.]<br />

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