Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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Ein Beschluss des Gemeinderats vom 4.
April 1850 beweist, dass die Wette bis in
die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
ihre Bedeutung für das Dorf behalten hat,
denn es „wurde beschlossen, daß zum Ablauf
des Abwassers ein Tholen vom Zugbronnen
an bis zur Wette geführt werden
solle.” 9
Erwähnung verdient die Wette auch für
ihre Bedeutung bei der Aufklärungsarbeit
in einem Mordfall, der sich im Jahre 1850
in Cleversulzbach ereignet haben soll:
Verhandelt den 10 t Octbr. 1850
Heute wurde die Wette
auf die Angabe des led:
Christian Merz von da
welcher das Meßer
oder Dolch, womit er
den Karl Speisser ledig
tödtlich gestochen, oder
verwundet hat, in die Wette
geworfen haben wolle,
zum ausputzen
o entlich verabstreicht,
um das Messer fi nden
zu können. 10
Leider erfahren wir nicht, ob die Suche
nach dem Tatwerkzeug von Erfolg gekrönt
war, und aus den verfügbaren Akten wird
auch nicht ersichtlich, zu welchem Urteil
es in diesem Mordfall letzten Endes kam.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts,
mit der zunehmenden Verdichtung
der Bebauung im Unterdorf sowie der Erschließung
und Bebauung des Kieshofs,
war die Zeit zur Verlegung der Wette gekommen.
Ein neuer Platz, der den Anforderungen,
wie zentrale Lage und dass ausreichend
Wasser speziell im Brandfalle zur
Verfügung stand, musste gefunden werden.
Man entschloss sich seinerzeit, auf
den Sulzbach zurückzugreifen, welcher
unmittelbar nach der Brücke in Richtung
Brettach fl oss. Die Bachufer wurden durch
Sandsteinmauern befestigt, eine Stellfalle
wurde am östlichen Ende, bevor der Bach
seine Fließrichtung wieder nach Norden
änderte, angebracht. Zur Sicherheit war
auf den Sandsteinmauern ein Geländer
gegen unbeabsichtigtes Hineinfallen angebracht
worden. Die Wette oder der
Sulzbachstau hat sich an dieser Stelle bis
zur ersten Sulzbachregulierung Mitte der
1930er Jahre befunden. Mit der Sulzbachregulierung
fand diese Einrichtung wiederum
eine neue Heimat, an welcher sie sich
bis heute befi ndet.