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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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Besenwirtschaften<br />

Wie in vielen anderen Weinbaugebieten<br />

wurden auch in <strong>Cleversulzbach</strong> über viele<br />

Jahre so genannte Besenwirtschaften (in<br />

anderen Gebieten Straußenwirtschaften<br />

genannt) betrieben. In diesen Wirtschaften,<br />

die keiner Gaststättenkonzession bedürfen,<br />

kann der Winzer seinen selbsterzeugten<br />

Wein ausschenken und einfache<br />

Speisen anbieten. Die Sitzplatzzahl ist mit<br />

max. 40 festgelegt und der „Besen“ darf<br />

auch nur in begrenzten Zeiträumen geöff -<br />

net werden. Trotzdem erfreuen sich Besenwirtschaften<br />

großer Beliebtheit, weil,<br />

anders als in Gastwirtschaften, die Besucher<br />

eng zusammenrücken und sehr<br />

schnell ein nachbarlicher Kontakt entsteht.<br />

Bekannte Besenwirte in <strong>Cleversulzbach</strong><br />

waren Gottlob Euerle, Gustav Herrmann,<br />

Hermann Schlegel, Fritz Weber und<br />

Wilhelm Weiß.<br />

Nach langen Jahren ohne einen „Besen“ in<br />

<strong>Cleversulzbach</strong> eröff nete im Februar 1985<br />

die Familie Herbert Uhlmann im Erdgeschoss<br />

ihres Hauses in der Eberstädter<br />

Straße 32/1 wieder eine Besenwirtschaft.<br />

Die eigene Vermarktung der erzeugten<br />

Weine war der auslösende Faktor gewesen,<br />

nachdem die Zusammenarbeit mit der<br />

Weingärtnergenossenschaft nicht so zufriedenstellend<br />

gelaufen war. Der urig<br />

ausgestattete „Besen“ sprach sich schnell<br />

herum. Eine reichhaltige Weinkarte und<br />

geschmackvolle einfache Gerichte aus der<br />

Region sorgten für einen großen Zulauf,<br />

sodass sich Herbert Uhlmann 1998 entschloss,<br />

den „Besen“ zu vergrößern und<br />

das Speisenangebot zu erweitern, was allerdings<br />

eine Gaststättenkonzession erforderlich<br />

machte. Das Unternehmen nannte<br />

1 Siegfried Gotthelf Eckardt, Künstlername Koch<br />

(1754 –1831), war ein bedeutender Charakterdarsteller,<br />

zuletzt am Burgtheater Wien; Johann Friedrich Bause<br />

(1738 –1814), deutscher Kupferstecher, bester Porträtstecher<br />

seiner Zeit.<br />

sich fortan „Weinstube Uhlmann“. Nach<br />

weiteren zehn erfolgreichen Jahren beschloss<br />

aber die Familie Ende 2009 eine<br />

„Auszeit“ zu nehmen. Die Bewirtschaftung<br />

wurde für eine ungewisse Zeit eingestellt,<br />

der Weinverkauf jedoch weiter geführt.<br />

Weinstube Uhlmann, 2010<br />

Branntweinschänken<br />

Zu erwähnen wäre noch, dass neben den<br />

genannten Gast- und Besenwirtschaften<br />

in <strong>Cleversulzbach</strong> auch eine Reihe von so<br />

genannten Branntweinschänken betrieben<br />

worden sind. Es handelte sich um Schänken,<br />

bei denen nur (meist selbst gebrannter)<br />

Branntwein und andere alkoholische<br />

Getränke ausgeschenkt, aber keine Speisen<br />

serviert wurden. In den Unterlagen<br />

werden besonders in den Jahren zwischen<br />

1820 und 1860 viele Namen von Branntweinbrennern<br />

und Branntweinschankwirten<br />

genannt, so die Wirte Thomas Au, Jakob<br />

Gessmann, Jakob Herrmann, Gottlieb<br />

Korb, Paul Mezger und Jakob Siller.<br />

2 Holgen, auch Holge, Helge ist im Schwäbischen Jahrmarktsware,<br />

vor allem Papier, bedruckt mit der Darstellung<br />

eines Heiligen.<br />

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