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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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204<br />

Dienstherrn Löwenwirt Blatt gegenüber<br />

ihr Recht auf den Besuch des Gottesdienstes<br />

u. überh. auf ungestörte Sonntagsfeier<br />

geltend zu machen.<br />

Wirt Christian Bauer (1900–1927)<br />

Ab 1900 wurde der „Löwen“ vom 1874<br />

geborenen Christian Bauer geführt, dem<br />

am 1. März 1909 auch der Dienst des „Telegraphenhilfsstellenvorstehers“übertragen<br />

worden ist. Man hatte jetzt im Ort die<br />

Möglichkeit, am aufblühenden Telefonverkehr<br />

teilzunehmen. Während des Ersten<br />

Weltkrieges war Christian Bauer zwei<br />

Jahre beim Landsturm-Infanterie-Bataillon<br />

XIII/7 in Leonberg eingezogen und<br />

wurde von dort für über ein Jahr nach<br />

Stenay, südlich von Sedan in Nordfrankreich,<br />

verpfl ichtet, wo er als Bäcker, seinem<br />

erlernten Beruf, im Kriegslazarett<br />

Dienst tat. In dieser Zeit führte seine Frau<br />

Katharina die Wirtschaft und die Telegraphenhilfsstelle<br />

allein, aber mit tatkräftiger<br />

Hilfe ihrer 17-jährigen Tochter.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg führten die<br />

Bauers den „Löwen“ weiter, der aber in<br />

den Infl ationsjahren ab 1920 wohl nicht<br />

mehr so gut lief, denn Christian Bauer<br />

kündigte im August 1922 seine Stelle als<br />

Telegraphenhilfsstellenvorsteher und gab<br />

als Grund an, dass er die Wirtschaft geschlossen<br />

habe und nur wegen des Telefons<br />

nicht ständig eine Person im Hause<br />

lassen könne (siehe dazu auch das Kapitel<br />

„Postwesen“).<br />

Wirt Georg Hägele (1927–1933)<br />

Fünf Jahre später, am 4. Mai 1927, verkaufte<br />

schließlich Christian Bauer den<br />

Gasthof „Löwen“ an Georg Hägele (siehe<br />

auch unter „Traube“). Hägele eröff nete<br />

den aus der „Traube“ übernommenen Gemischtwarenladen<br />

im hinteren Teil des<br />

Gebäudes mit separatem Eingang. Hier<br />

gab es so gut wie alles zu kaufen. Haushaltswaren,<br />

Kurzwaren, Wasch- und Putz-<br />

zeug, auch Lebensmittel und dgl. In diesen<br />

Räumen befand sich früher, um 1800 herum,<br />

die Bäckerei, die Schillers Mutter so<br />

gern besucht hat.<br />

Georg Hägele verstand es, den „Löwen“<br />

über <strong>Cleversulzbach</strong>s Grenzen hinaus bekannt<br />

zu machen. Immer wieder arrangierte<br />

er Tanzveranstaltungen, so auch an<br />

einem Sonntag im August 1930 einen<br />

Ernte-Tanz mit Hammelbraten, wozu er in<br />

der Neuenstädter Tageszeitung vom 8.<br />

August 1930 eine größere Anzeige geschaltet<br />

hatte.<br />

Anzeige aus der Neuenstädter Tageszeitung<br />

vom 8. August 1930<br />

Seit Hägeles Übernahme blieb der „Löwen“<br />

im Familienbesitz. Seine Tochter<br />

Anna heiratete am 30. April 1932 den<br />

Metzger Adolf Stecher.<br />

Wirt Adolf Stecher (1933–1943)<br />

Am 14. Februar 1933 kaufte Adolf Stecher<br />

die Gastwirtschaft seinem Schwiegervater<br />

für 15.000 RM ab und erhielt am 22. März<br />

darauf die Erlaubnisurkunde, sie weiter zu<br />

betreiben. Adolf Stecher brachte den „Löwen“<br />

zu gutem Erfolg, bis er nach Ausbruch<br />

des Zweiten Weltkriegs zur Wehrmacht<br />

eingezogen wurde.<br />

Wirtin Anna Stecher (1940–1963)<br />

Seine Frau Anna führte die Gastwirtschaft<br />

zwar zunächst weiter, bat dann aber mit

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