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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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250<br />

Die Arbeiten zum Einbau der Waage einschließlich<br />

des Waaghäuschens wurden,<br />

soweit im Ort ansässig, an die hiesigen<br />

Handwerker vergeben. Die Maurerarbeiten<br />

z. B. erhielt Maurer Stehpan um die<br />

Summe von 340 Mark. Der Vertrag sah<br />

vor, dass die Waage am 1. April 1905 einsatzbereit<br />

sein sollte. Da aber die Maurerarbeiten<br />

erst am 27. April vergeben wurden,<br />

war dies nicht möglich. Fertiggestellt<br />

und einsatzbereit war die Waage dann im<br />

Juli. Bei der Sitzung am 8. Juli 1905 7 , wobei<br />

beide Gremien vollzählig mit je sieben<br />

Mitgliedern anwesend waren, wurden die<br />

Waaggebühren festgelegt. Ein beladener<br />

Wagen bis 15 Zentner kostete 30 Pfennig,<br />

darüber 50 Pfennig, für einen leeren Wagen<br />

mussten 20 Pfennig bezahlt werden.<br />

Bei den Gebühren hatte man sich an die<br />

der Nachbargemeinde Eberstadt angepasst.<br />

Des Weiteren musste bei dieser Sitzung<br />

aus drei Bewerbern ein Waagmeister<br />

bestimmt werden. Folgende Personen hatten<br />

sich um die Stelle beworben: August<br />

Plenefi sch, Karl Euerle und Gottlieb<br />

Schick. Mehrheitlich entschied man sich<br />

für Karl Euerle als Waagmeister, und als<br />

Stellvertreter für August Plenefi sch. Des<br />

Weiteren hatte der Ortsvorsteher Lambert<br />

Herrmann die Kollegien über das dem<br />

Monteur Sinn nach Fertigstellung der<br />

Waage übergebene Trinkgeld in Höhe von<br />

fünf Mark informiert.<br />

Waagmeister Euerle hat seinen Dienst sehr<br />

lange versehen, sicherlich zur Zufriedenheit<br />

aller. Lange Zeit war es ruhig um die<br />

Waage, bis zum 3. September 1935, als<br />

sich im Gemeinderatsprotokoll 8 Folgendes<br />

fi ndet, worüber der Gemeinderat zu beraten<br />

hatte:<br />

Nach Schluß der Tagesordnung bringt ein<br />

Bürgervertreter folgendes vor:<br />

1 CB 17, S. 137<br />

2 CB 24, S. 105b § 157<br />

3 CB 24, S. 323b<br />

4 CB 25, S. 126<br />

Waaghäusle rechts neben Poststelle, 1955<br />

Den Juden soll das Wiegen von Vieh auf<br />

der Gemeindebodenwaage untersagt werden.<br />

Entschließung: der Bürgermeister hat<br />

dem Waagmeister Euerle davon Erö nung<br />

zu machen und entsprechend Weisung zu<br />

geben.<br />

Weitere Waagmeister nach Euerle bis zur<br />

Aufgabe der Waage Anfang der 1980er<br />

Jahre waren: Christian Plenefi sch, Gustav<br />

Stephan, Wilhelm Kuttruf, August Kuttruf.<br />

Das weitere Betreiben der Waage war aus<br />

den nachfolgend genannten Gründen<br />

nicht mehr gegeben. Zum einen gab es die<br />

jährlichen Unterhaltungskosten, die Wiegungen<br />

waren stark rückläufi g, sicherlich<br />

war u. a. hierfür auch die Baugröße der<br />

Waage mit nur 7,5 Tonnen Tragkraft mitverantwortlich.<br />

Eine Erneuerung der<br />

Waage auf den notwendigen technischen<br />

Stand ließ sich somit nicht rechtfertigen.<br />

Wieder ging ein Stück, das über Jahrzehnte<br />

zu den notwendigen örtlichen Einrichtungen<br />

zählte, verloren.<br />

5 CB 31, S. 210 § 5<br />

6 CB 31, S. 294<br />

7 CB 31, S. 335 ff .<br />

8 CB 33, S. 295

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