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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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Die Waagen im Dorf und das Waaghäusle<br />

Wann genau die erste Waage in <strong>Cleversulzbach</strong><br />

ihre Anwendung fand, lässt sich<br />

nicht genau feststellen. Ein erster Hinweis<br />

fi ndet sich, als Bürgerausschuss und Gemeinderat<br />

am 3. August 1839 über die<br />

neuen, geänderten Richtlinien zur Aufstellung<br />

der Waagen informiert wurden,<br />

und darüber verhandelt haben 1 . Übrigens<br />

war die hiesige Waage damals noch eine<br />

mobile Einrichtung, und der Transport sowie<br />

eine geeignete und zulässige Aufstellmöglichkeit<br />

zu fi nden, verursachten oft<br />

Probleme. Am 14. September 1866 steht<br />

die Anschaff ung einer Brückenwaage zur<br />

Debatte 2 :<br />

Es ist schon öfter vom Aufstellen eines<br />

verpfl ichteten Wagmeisters u. Ankauf einer<br />

Decimal-Brückenwage die Rede gewesen<br />

u. kam dieser Gegenstand heute wieder<br />

auf Anregung des Ortsvorstehers zur<br />

Sprache. Von beiden Collegien wird einstimmig<br />

beschlossen<br />

a) Vom 1. October d.J. an eine Brückenwage<br />

von etwa 8 bis 10 Ctr. Tragkraft anzuscha<br />

en;<br />

b) den Johann Lumpp, Br. Als Wagmeister<br />

aufzustellen u. vom Ortsvorsteher in<br />

Pfl icht nehmen zu lassen<br />

c) die Waggebühren auf 1 ½ Kreuzer pro<br />

Ctr. festzusetzen, welche in der Regel der<br />

Käufer zu bezahlen hat und im Streitfall<br />

auch Erkenntniß der Gebühr zu zahlen ist.<br />

Zur Beurkundung,<br />

Bürgerausschuß<br />

Lehmann<br />

Nef<br />

Herrmann<br />

Schlegel<br />

Lumpp<br />

Ch. Lumpp<br />

ad. b) sogleich geschehen<br />

T. Johann Lumpp<br />

erw. Auszug gefertigt u. der Gemeindepfl<br />

ege zugestellt<br />

In der Folgezeit fi nden sich immer wieder<br />

Einträge den Waagmeister oder die Waagen<br />

betreff end. So ist protokolliert 3 , dass<br />

Gemeinderat und Bürgerausschuss am 11.<br />

März 1872 über die Anschaff ung einer so<br />

genannten Schnellwaage verhandelt haben,<br />

nachdem die alte Waage vom Pfl ichtamt<br />

(Eichamt) für unbrauchbar zurückgewiesen<br />

und nicht gestempelt wurde. Da<br />

die 1866 angeschaff te Brückenwaage<br />

nicht schnell genug sei, und auch nicht so<br />

leicht transportiert werden kann, so wird<br />

die Anschaff ung einer solchen Waage mit<br />

3½ Zollzentner oder 175 Kilogramm Tragkraft<br />

empfohlen, und soll der Gemeindepfl<br />

eger den Auftrag erhalten, nun jene<br />

oben genannte Waage beim Mechanikus<br />

Dewald in Heilbronn, der sie um 21 Gulden<br />

zu liefern zugesagt hat, zu bestellen.<br />

Zur damaligen Zeit war es üblich, dass die<br />

Waagen zwar im Eigentum der Gemeinde<br />

waren, aber an (hoff entlich) geeignete Bewerber<br />

verpachtet wurden. Diese von den<br />

Kollegien bestellten, und durch den Ortsvorsteher<br />

eingewiesenen Waagmeister<br />

hatten das zuvor ausgehandelte Waagpachtgeld<br />

an die Gemeindekasse zu entrichten,<br />

dafür fl ossen ihnen die Waaggebühren<br />

zu. Dass die Einnahmen für den<br />

Waagmeister seinen Aufwendungen entsprechend<br />

mitunter nicht gerecht wurden,<br />

ist in folgendem Protokoll zu lesen 4 :<br />

Wagmeister Johann Lumpp bittet um Ermäßigung<br />

des Pachtgeldes für die Gemeindewage.<br />

Nach gepfl ogener Beratung<br />

wird in Betracht, daß seit der Bestellung<br />

des Wagmeisters Conkurrenz eingetreten<br />

und hierdurch der Verdienst desselben<br />

verringert ist.<br />

Beschloßen: das Pachtgeld vom 1. Juli<br />

1873 auf 3 f [Gulden] und pro 1. Juli<br />

1874/75 auf 2 f festzusetzen, respektive<br />

ermäßigen. Gemeinderaht u. Bürgerauschuß.

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