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Cleversulzbach - Geigerdruck GmbH

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Nach knapp einem Jahr Bauzeit war das<br />

Denkmal fertig gestellt. Es wurde im Dezember<br />

1922 von <strong>Cleversulzbach</strong>er Pferdebauern<br />

unentgeltlich zum Ortsfriedhof<br />

gefahren und dort aufgerichtet. Im Zuge<br />

der Infl ation konnte Bildhauer Wender<br />

den ursprünglichen Preis von 12.500 M.<br />

nicht mehr halten und verlangte schließlich<br />

für das Denkmal 38.000 M. plus 2 Ztr.<br />

Weizen. Der höhere Preis wurde ihm gewährt,<br />

die Lieferung des Weizens aber<br />

wurde abgelehnt.<br />

Die Inschrift auf dem Mittelpfeiler des<br />

Denkmals lautete:<br />

<strong>Cleversulzbach</strong><br />

seinen im Weltkrieg<br />

gefallenen Helden<br />

Darunter waren die Namen und Todesdaten<br />

der 19 gefallenen Bürger eingemeißelt,<br />

links und rechts davon die Namen<br />

der vier Vermissten. An beiden Seiten des<br />

Denkmals waren steinerne Sitzbänke zum<br />

stillen Gedenken angebracht.<br />

Besonders getroff en hatte es die Familie<br />

Schuler, die den Verlust ihrer drei Söhne<br />

Gustav, Wilhelm und Daniel zu beklagen<br />

hatte. Alle drei dienten im gleichen Regiment<br />

und als Gustav am 23. September<br />

1914 in einem Gefecht bei Verdun gefallen<br />

war, haben ihn seine beiden Brüder<br />

Wilhelm und Daniel dort beerdigt. Schon<br />

kurz darauf erkrankte Wilhelm an der<br />

Front und wurde ins Lazarett nach Wittenberg<br />

gebracht, wo er am 30. Dezember<br />

1914 an einer Lungenentzündung starb.<br />

Sein Leichnam wurde nach <strong>Cleversulzbach</strong><br />

überführt und dort am 3. Januar 1915 begraben.<br />

Daniel, der dritte Sohn der Familie<br />

Schuler, wurde am 26. September 1916 als<br />

vermisst gemeldet. An der Grabstätte des<br />

Sohnes Wilhelm hat die Familie Schuler<br />

einen Gedenkstein errichten lassen zum<br />

Gedächtnis an alle ihre drei Söhne. Als die<br />

Witterung dem Stein immer mehr zusetzte,<br />

beschloss die Stadt, ihn an die<br />

Ehrenmal für die Kriegsopfer des Ersten<br />

Weltkriegs (errichtet Dezember 1922)<br />

überdachte Wand der Aussegnungshalle<br />

zu versetzen, wo er seit Februar 2011 seinen<br />

Platz hat. Die kaum noch lesbaren Lebensdaten<br />

wurden durch seitlich angebrachte<br />

Tafeln ersetzt.<br />

Im März 1928 bat die Bibliothek des<br />

Württembergischen Landesgewerbemuseums<br />

Stuttgart, die eine Sammlung aller<br />

Kriegsdenkmäler anlegte, um Bilder aus<br />

<strong>Cleversulzbach</strong>. Ein Fotograf wurde beauftragt,<br />

und es wurden, außer dem Denkmal<br />

auf dem Friedhof, Aufnahmen vom Gedenkstein<br />

der drei Schuler-Brüder und der<br />

Gedenktafel in der Kirche angefertigt. Leider<br />

konnten diese Fotos trotz vieler Recherchen<br />

nicht mehr ausfi ndig gemacht<br />

werden. Das damalige Landesgewerbemuseum<br />

ist im Haus der Wirtschaft aufge-<br />

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