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Natur als Grenzerfahrung - Oapen

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2 Manfred Jakubowski-Tiessen<br />

die ganze Erde verteilt und führten 1816 weltweit zu klimatischen Veränderungen,<br />

zu einem „Jahr ohne Sommer“. 2 Die Folge waren desaströse Missernten und verheerende<br />

Hungersnöte. Dass bei derartigen Katastrophen in besonderer Weise<br />

<strong>Natur</strong> <strong>als</strong> Grenzüberschreitung, <strong>als</strong> Einbruch in menschliche Lebenswelten erfahren<br />

wird, ist evident; zugleich können solche natürlichen Extremereignisse den<br />

Menschen aber auch an die Grenzen seiner eigenen Erfahrung führen. Oftm<strong>als</strong><br />

heißt es in Berichten über historische <strong>Natur</strong>katastrophen, man habe seit Menschengedenken<br />

ein solches Desaster nicht erlebt, womit zum Ausdruck gebracht<br />

werden sollte, dass dieses Extremereignis außerhalb der Erfahrungswelt der Betroffenen<br />

gelegen habe. 3<br />

Katastrophen <strong>als</strong> <strong>Grenzerfahrung</strong> von <strong>Natur</strong> sind ein thematischer Schwerpunkt<br />

dieses Bandes. Weitere Schwerpunkte bilden u. a. <strong>Grenzerfahrung</strong>en durch<br />

die <strong>Natur</strong> auf Entdeckungsreisen sowie Erfahrungen mit der Begrenztheit natürlicher<br />

Ressourcen. Mit diesen Themenfeldern greift der vorliegende Band einige<br />

Forschungsbereiche des Göttinger DFG-Graduiertenkollegs „Interdisziplinäre<br />

Umweltgeschichte“ auf. Hervorgegangen sind die vorliegenden Beiträge aus einem<br />

im Dezember 2008 veranstalteten Workshop.<br />

Wie es zum Selbstverständnis unseres Graduiertenkollegs gehört, dass die<br />

Workshops stets weitgehend in Eigenregie von Kollegiatinnen und Kollegiaten<br />

geplant, vorbereitet und durchgeführt werden, so liegt auch die redaktionelle Betreuung<br />

der daraus hervorgehenden Publikationen in ihren Händen. Für die Planung<br />

und Durchführung des Workshops „<strong>Natur</strong> <strong>als</strong> <strong>Grenzerfahrung</strong>“ sowie für<br />

die redaktionellen Arbeiten dieses Bandes zeichnen Lars Kreye, Carsten Stühring<br />

und Tanja Zwingelberg verantwortlich. Ihnen gilt unser besonderer Dank. Zu<br />

danken habe ich ferner den Referenten und Referentinnen, die mit Vorträgen an<br />

unserem Workshop mitgewirkt und ihre Beiträge für die Publikation zur Verfügung<br />

gestellt haben. Danken möchte ich zudem der Koordinatorin Frau Dr. des.<br />

Urte Stobbe und dem Sprecher des Graduiertenkollegs, meinem Kollegen Prof.<br />

Dr. Bernd Herrmann, für ihre freundliche Unterstützung.<br />

2 Stommel, H. / Stommel, E.: Volcano Weather. The story of 1816, the year without summer, Newport / R. I.<br />

1983; Harington, C. R. (Hg.): The Year without a Summer? World Climate in 1816, Ottawa 1992.<br />

3 Vgl. Walter, F.: Catastrophes. Une histoire culturelle XVI e – XXI e siècle, Paris 2008.

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