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Natur als Grenzerfahrung - Oapen

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18 Lars Kreye, Carsten Stühring, Tanja Zwingelberg<br />

Monika GISLER konzentriert sich in ihrem Beitrag Die Katastrophe <strong>als</strong> darstellerisch-ästhetisches<br />

Ereignis: Der Bergsturz von Goldau 1806 ebenfalls auf Bergstürze. Gisler<br />

wählt ein Beispiel aus der Schweiz aus der Zeit um 1800 und fragt nach den<br />

Gründen für die mediale Rezeption des Unglücks <strong>als</strong> ästhetisch-dramatischem<br />

Ereignis. Ihre These ist, dass sich im Zusammenhang mit dem Wandel von <strong>Natur</strong>-<br />

und Landschaftsvorstellungen ein idealisiertes Alpenbild entwickelte. Die Ästhetisierung<br />

der Alpen wurde von unterschiedlichen Akteuren vorangetrieben. Gisler<br />

bezieht sich hier unter anderem auf den Mediziner und <strong>Natur</strong>forscher Johann Jakob<br />

Scheuchzer, für den die Alpen göttliche Vollkommenheit symbolisierten. Zudem<br />

wurden die Alpen in die Wahrnehmungsschemata einer erhabenen <strong>Natur</strong> und<br />

Landschaft einbezogen. Dieser Erhabenheit spürten viele Schweizreisende nach,<br />

die zunehmend bildliche Darstellungen der Berge nachfragten. Eben jene Verbildlichung<br />

fand sich auch beim Bergsturz von Goldau 1806. Das weithin bekannte<br />

Reiseziel wurde so nach Gisler in den Vorstellungsrahmen einer ästhetischen und<br />

erhabenen Alpenwelt eingepasst. Zudem dienten die Bilder der Illustration wissenschaftlicher<br />

Aussagen. Gisler macht wie Fischer-Kattner deutlich, in welcher Weise<br />

während der so genannten Sattelzeit neue Grenzen zwischen Menschen und „wilder“<br />

<strong>Natur</strong> gezogen wurden.<br />

Danksagung<br />

Da Herausgeber des Sammelbandes und Organisatoren der Tagung nur teilweise<br />

identisch sind, möchten wir an dieser Stelle den Mitorganisatoren Herrn Prof. Dr.<br />

Bernd Herrmann, Herrn Prof. Dr. Manfred Jakubowski-Tiessen und Frau Dr. des.<br />

Urte Stobbe für ihre Unterstützung danken, die wesentlich zum Erfolg der<br />

Veranstaltung beigetragen hat. Ferner danken wir allen Stipendiatinnen und<br />

Stipendiaten des DFG-Graduiertenkollegs 1024 „Interdisziplinäre Umweltgeschichte“,<br />

durch deren tatkräftige Hilfe an den Veranstaltungstagen ein<br />

reibungsloser Programmablauf gewährleistet werden konnte. Schließlich danken<br />

wir der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Universitätsverlag Göttingen<br />

für ihre Unterstützung.

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