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Natur als Grenzerfahrung - Oapen

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Natürliche Erfahrungsgrenzen<br />

Abb. 1: Africae tabula sijnoptica (Quelle: Hase: Tabula, 1737).<br />

Die klaren Grenzen sollten allerdings schon bald wieder verschwimmen, denn<br />

die Kritik der Aufklärung traf unter anderem die allzu unkritische Verwendung der<br />

althergebrachten Texte. Diese waren nicht nur häufig widersprüchlich, sondern<br />

wussten auch immer wieder wenig Glaubhaftes zu berichten. Mit der positiven<br />

aufklärerischen Bewertung von Innovation im Wissen wurde die Markierung von<br />

‚noch zu Klärendem‘, von ‚weißen Flecken‘ auf den Afrikakarten, 15 zum Auftrag an<br />

künftige Reisende. Wie in der Apodemik der Zeit gefordert, 16 machten sich<br />

15 Der französische Hofgeograph d’Anville verwendete ‚weiße Flecken‘in seinen berühmten Afrikakarten<br />

zur Markierung der von ihm konstatierten Defizite des zeitgenössischen geographischen<br />

Wissens. Vgl. Bourguignon d’Anville, J. B.: Dissertation sur les sources du Nil und Mémoire concernant les rivières<br />

de l’intérieur de l’Afrique, in: Mémoires de l’Académie Royale des Inscriptions et Belles Lettres, Jg. 26, 1759,<br />

S. 46-81. Zur epistemologischen Funktion des ‚weißen Flecks‘, vgl. z. B. Chauvard, J.-F. / Goerg,<br />

O. / Laboulais-Lesage, I. (Hg.) : Combler les blancs de la carte. Modalités et enjeux de la construction des savoirs<br />

géographiques (XVII e - XX e siècle), Strasbourg 2004.<br />

16 Stagl, J.: Eine Geschichte der Neugier. Die Kunst des Reisens 1550-1800, Köln / Weimar / Wien 2002.<br />

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