08.12.2012 Aufrufe

Natur als Grenzerfahrung - Oapen

Natur als Grenzerfahrung - Oapen

Natur als Grenzerfahrung - Oapen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Natürliche Erfahrungsgrenzen:<br />

Die Konfrontation mit der <strong>Natur</strong> in Reiseberichten<br />

aus dem westafrikanischen Binnenland, 1760-1860<br />

Anke Fischer-Kattner<br />

1 ‚Natürliche‘ Grenzen und menschliche Erfahrung<br />

Mungo Park musste umkehren. Immerhin, er hatte den Niger erreicht, wie es sein<br />

Auftraggeber, die Londoner ‚Association for the Discovery of the Interior Parts of<br />

Africa‘, gewünscht hatte. Er hatte mit eigenen Augen gesehen, dass der berühmte<br />

Strom nach Osten fließt. Damit würde er es den europäischen Geographen ermöglichen,<br />

die widersprüchlichen Aussagen verschiedener antiker und mittelalterlicher<br />

Autoren, die diesen Teil des afrikanischen Kontinents beschrieben hatten, mit<br />

mehr Gewissheit zu beurteilen. Doch das sagenumwobene Timbuktu hatte er nicht<br />

besucht. Die Mündung des Niger ins Meer oder in den Nil (diese Verbindung<br />

wurde noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von John Barrow und anderen<br />

einflussreichen europäischen Gelehrten angenommen 1) hatte er nicht erreicht.<br />

In ‚Silla‘ am Niger stellte Park fest, dass die Menschen nicht mehr die ihm vertraute<br />

Sprache von Bambarra sprachen, und er erfuhr, dass die Mehrzahl der Einwohner<br />

in ‚Jenné‘, noch etwas weiter im Osten, eine ganz andere Sprache benutzte. 2<br />

Vielleicht lag es an den Sprachschwierigkeiten, jedenfalls fiel es Park immer schwe-<br />

1 Bovill, E. W.: Missions to the Niger, Bd. 2: The Bornu Mission, 1822-1825, Teil 1, Cambridge 1966, S. 8 f..<br />

2 Park, M.: Travels into the interior districts of Africa: performed under the direction and patronage of the African<br />

Association in the years 1795, 1796 and 1797, London 1799, S. 211.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!