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Natur als Grenzerfahrung - Oapen

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Sammelnde Wissenschaft<br />

sung von allem in der Welt auf den Plan. Sie sollte nicht bloß von überragenden<br />

Einzelnen, sondern von der Gelehrtenrepublik <strong>als</strong> solcher angewandt werden,<br />

doch ohne zentrale Steuerung war seine Methode, die keineswegs jedem sofort<br />

einleuchtete, nicht anwendbar. Immerhin erbrachte sie eine gewisse Vereinheitlichung<br />

von Lehrstoffen sowie Enzyklopädien. Eine zentrale Steuerung des Sammelns<br />

und Ordnens des Wissens sahen die utopischen Entwürfe von Zwinger,<br />

Campanella, Andreae, Bacon oder Comenius vor, wo Gelehrtengesellschaften mit<br />

politischer Macht ausgestattet wurden und so ihre Erkenntnisse auch gleich in die<br />

Weltverbesserung umsetzen konnten. Weniger hochfliegend, doch ähnlich ausgerichtet<br />

waren dann die Bestrebungen spezialisierter Gelehrtengesellschaften (Akademiebewegung)<br />

im 17. Jahrhundert. Sie entstanden aus der res publica litteraria,<br />

doch in enger Berührung (und damit auch unter der Kontrolle) politischer Machthaber,<br />

die den Forschungsdrang ihrer Mitglieder und deren Meliorismus von der<br />

heiklen Thematik des menschlichen Zusammenlebens auf die Erkundung und<br />

Beherrschung der äußeren <strong>Natur</strong> hinlenkten. Im Schoße dieser Akademien vollzog<br />

sich dann in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts der Umschwung vom sammelnden<br />

zum experimentierenden Empirismus.<br />

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