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Natur als Grenzerfahrung - Oapen

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„Sauber, lustig, wohlerbaut“ in einer „angenehmen<br />

Ebene“. Abgrenzung und Integration zwischen<br />

Siedlung und naturaler Umwelt in der<br />

topografischen Literatur der Frühen Neuzeit<br />

Martin Knoll<br />

1 Einleitung<br />

Die Äbtissin des südostbayerischen Klosters Frauenchiemsee, Maria Irmingardis<br />

von Scharfsedt (1702-1733), reagierte im Frühjahr 1720 ziemlich verständnislos auf<br />

die Aufforderung der Münchener Hofkammer, einen Fragebogen zu beantworten,<br />

der Informationen zu Dorf und Hofmark Seebruck 1 einholte, die unter der<br />

Grundherrschaft des Klosters standen. Das Kloster hatte derlei Anfragen offensichtlich<br />

im Laufe von gut 20 Jahren mehrfach erhalten und unbeantwortet gelassen,<br />

weswegen das nun nach München gerichtete Schreiben zunächst einmal behauptete,<br />

frühere Anfragen seien nicht auffindbar. 2 Wichtiger ist an ihrem Brief<br />

jedoch die Feststellung, ihr sei überhaupt nicht einsichtig, „was derowegen Sonderheitliches<br />

zu wüssen gnädigst verlanget werden möchte, gestalten die Hofmarch<br />

ein Orth, so lediglich von dem Paurs Volckh bewohnet würdt und auswerdig des<br />

1 Hofmarken waren im Bayern des Ancien Régime grundherrschaftliche, mit der Niedergerichtsbarkeit<br />

begabte Besitzeinheiten. Zur Hofmark Seebruck vgl. Burkard, T.: Landgerichte Wasserburg und Kling,<br />

Kallmünz 1965 (Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, 15), S. 289–290.<br />

2 Äbtissin Maria Irmingardis an Hofkammer, Frauenchiemsee 9. März 1720, BayHStA Staatsverwaltung<br />

1044, fol. 316.

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