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Natur als Grenzerfahrung - Oapen

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Von der (Über)Nutzung eines ökologischen und sozialen Raumes<br />

sin gefärbt. Die Auszählung der Präparate erfolgte unter dem Lichtmikroskop<br />

überwiegend bei 400facher Vergrößerung (in kritischen Fällen auch bis 1000fach)<br />

und umfasst mindestens 1000 Baumpollen. Die Pollentypen wurden mit Hilfe der<br />

gängigen Identifikationsschlüssel der mitteleuropäischen Pollenflora 71 und der<br />

institutseigenen rezenten Vergleichssammlung bestimmt. Des Weiteren wurden im<br />

Präparat auch NPPs (non pollen palynomorphs) wie etwa Pilzhyphen, Sporen<br />

koprophiler Pilze, zoologische Reste und Holzkohlen bestimmt und quantitativ<br />

erfasst.<br />

Die Verarbeitung der pollenanalytischen Daten wurde mit dem am Institut für<br />

Botanik entwickelten Computerprogramm Fagus durchgeführt. 72 Zur Berechnung<br />

der Prozentwerte wurden Baumpollen und Nichtbaumpollen ohne Cyperaceae, Cichoriaceae,<br />

Sporen und NPPs <strong>als</strong> Basissumme verwendet. Die graphische Darstellung<br />

erfolgte mit Hilfe des Programmes C2 von Steve Juggins. 73<br />

Die Blei-Werte wurden am Curt-Engelhorn-Zentrum für Archäometrie in<br />

Mannheim mittels eines besonders nachweisempfindlichen Massenspektrometers<br />

(QICP-MS – induktiv gekoppeltes Plasma Quadrupol-Massenspektrometer) gemessen<br />

und in ppm (parts per million = µg/g) im Pollendiagramm dargestellt. Das<br />

anthropogene Blei, <strong>als</strong>o jenes Blei, das durch Tätigkeiten des Menschen (verstärkte<br />

Erosion, metallurgische Aktivitäten) in die Atmosphäre emittiert und so im Moor<br />

abgelagert wird, wurde mit Hilfe des Blei/Scandium-Verhältnis aus einer Zeit ohne<br />

Einfluss des Menschen berechnet. Dieses Blei/Scandium-Verhältnis des atmosphärischen<br />

Staubes mit dem Scandiumgehalt der einzelnen Proben multipliziert<br />

ergibt den lithogenen Bleianteil. Um den anthropogenen Anteil an emittiertem Blei<br />

zu erhalten, muss vom gemessenen Bleigehalt der lithogene Bleianteil abgezogen<br />

werden. 74<br />

71 Beug, H.-J.: Leitfaden der Pollenbestimmung für Mitteleuropa und angrenzende Gebiete, Stuttgart 1961.<br />

Vgl. auch Faegri, K. / Iversen, J.: Bestimmungsschlüssel für die nordwesteuropäische Pollenflora, Jena 1993.<br />

Sowie Moore: Pollen.<br />

72 Gelmini, G.: Programm zur grafischen Darstellung von Pollenzähldaten. Diplomarbeit, Universität Innsbruck<br />

1997.<br />

73 Juggins. S.: C2 Version 1.5 User guide. Software for ecological and palaeoecological data analysis and visualisation,<br />

Newcastle upon Tyne 2007.<br />

74 Shotyk, W. / Weiss, D. / Heisterkamp, M. u.a.: New Peat Bog Record of Atmospheric Lead Pollution in<br />

Switzerland: Pb Concentrations, Enrichment Factors, Isotopic Composition, and Organolead Species, in: Environ.<br />

Sci.Technol., Bd. 36, 2002, S. 3893-3900.<br />

71

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