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Natur als Grenzerfahrung - Oapen

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70 Elisabeth Breitenlechner, Marina Hilber, Alois Unterkircher<br />

ihren jeweiligen Quellen und ihrem spezifischen Methodenapparat nur schwer<br />

gelangen würde. Die in der Zusammenarbeit entstandenen Ergebnisse eröffnen für<br />

jede Disziplin zudem neue Fragestellungen, die den Blick auf die Auswirkungen<br />

menschlichen Handelns im Ökosystem des Montanreviers Schwaz schärfen und zu<br />

weiteren Forschungen anregen. 67<br />

Anhang: zur Methodik der paläoökologischen Untersuchung<br />

des „Kogelmoos“<br />

Nach eingehender Sondierung der Torfmächtigkeit des Moores wurde der Bohrkern<br />

aus dem zentral gelegenen Bereich mit der größten Torfauflage gezogen. Eine<br />

Sedimentsäule mit dem Durchmesser von 52mm wurde mit Hilfe eines Geonor-<br />

Kern-Bohrgerätes bis zum anstehenden minerogenen Material entnommen. Zur<br />

Minimierung der Stauchung des Materi<strong>als</strong> wurde der oberste Meter ergraben und<br />

eine 1m mächtige Torfsäule mittels Kassetten (Ausmaße: 50x10x10cm) herausgestochen.<br />

Die gesamte Torfsäule hat eine Mächtigkeit von 1,90m.<br />

Im Labor wurden die Bohrkerne ausgestoßen, das Material aus den Kassetten<br />

entnommen und bis zur chemischen Aufbereitung in einer Kühlkammer gelagert.<br />

Die Bestimmung der Ablagerungen erfolgte nach der Methode von Troels-Smith. 68<br />

Der Sedimentkern aus dem Kogelmoos ist 1,90m lang, wobei die untersten 10cm<br />

aus minerogenem Material bestehen. Über dem blau-grauen Ton liegen 85cm<br />

Grobdetritusmudde, ein limnisches Sediment, welches in 95cm Tiefe in einen<br />

Braunmoos-Radizellentorf (terrestrisch) übergeht. Zwischen 83cm und 32cm befindet<br />

sich eine Schicht Radizellentorf, die wieder von einem Braunmoos-<br />

Radizellentorf überlagert wird.<br />

Für den chemischen Aufschluss wurden Torfproben mit einem konstanten<br />

Volumen von 1cm³ in systematischen Abständen von 5cm, in besonders kritischen<br />

bzw. interessanten Bereichen von bis zu 1cm, entnommen. Anschließend wurden<br />

die Proben mit der am Institut für Botanik der Universität Innsbruck modifizierten<br />

Acetolysemethode nach Erdtman chemisch aufbereitet. 69 Zur Bestimmung der<br />

Pollenkonzentration wurde vor dem Beginn des chemischen Aufschlusses jeder<br />

Probe eine definierte Menge an Fremdpollen (Lycopodium-Tabletten) zugegeben. 70<br />

Bei der Herstellung von Dauerpräparaten in Glycerin wurden die Pollen mit Fuch-<br />

67 Erste Zwischenergebnisse der historischen, sprachwissenschaftlichen, kulturwissenschaftlichen und<br />

botanischen Projektteile den Schwazer Bergbau der Frühneuzeit betreffend sind in der kürzlich<br />

erschienenen Ausgabe der Zeitschrift DER ANSCHNITT, Bd. 60, 2008, H. 5-6 nachzulesen.<br />

68 Troels-Smith, J.: Characterization of Unconsolidated Sediments. Geological Survey of Denmark, Kopenhagen<br />

1955, S. 39-73.<br />

69 Seiwald, A.: Beiträge zur Vegetationsgeschichte Tirols IV: Natzer Plateau – Villanderer Alm, Innsbruck<br />

1979, S. 31-72.<br />

70 Stockmarr, J.: Tablets with spores used in absolute pollen analysis, in: Pollen and Spores XIII, 1971,<br />

S. 615-621.

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