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Stenografischer Bericht 130. Sitzung - Deutscher Bundestag

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15316 <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 17. Wahlperiode – <strong>130.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Berlin, Donnerstag, den 29. September 2011<br />

(A)<br />

Jan van Aken<br />

der Fläche und der Aufbau von anderen Verdienstmög- Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms: (C)<br />

lichkeiten in der Fläche, ist das Gebot der Stunde.<br />

Ja, aber die Redezeit ist abgelaufen.<br />

(Beifall bei der LINKEN)<br />

(Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Ja,<br />

Wir haben noch sehr viele weitere Vorschläge. Das alles<br />

können Sie in unserem Antrag nachlesen. Für jede<br />

die Redezeit ist vorbei!)<br />

gute Idee zur zivilen Unterstützung des Südsudans können<br />

Sie immer mit unserer Zustimmung rechnen, für einen<br />

Militäreinsatz in Südsudan aber nicht.<br />

Jan van Aken (DIE LINKE):<br />

Gut. – Im Übrigen bin ich der Meinung, dass<br />

Deutschland keine Waffen mehr exportieren sollte, nir-<br />

(Beifall bei der LINKEN)<br />

gendwohin, und ich finde, wir sollten bei dieser Gele-<br />

Ich möchte Ihnen auch sagen, warum nicht: Die UNO-<br />

Truppen in Südsudan – das ist Ihr Mandat – sollen die<br />

Zivilbevölkerung schützen, und das an der Seite der<br />

südsudanesischen Armee. Genau da liegt das Problem.<br />

Sie alle, die Sie sich damit befasst haben, wissen ganz<br />

genheit einmal überlegen, wie wir all die vielen Millionen<br />

Waffen in Sudan und überall sonst auf der Welt<br />

wieder einsammeln können. Das wäre doch einmal ein<br />

echter Beitrag zu einer friedlichen Entwicklung – und<br />

das nicht nur in Südsudan.<br />

genau, dass die südsudanesische Armee ein großer Teil (Beifall bei der LINKEN – Hartwig Fischer<br />

des Problems und eben nicht ein Teil der Lösung ist. Die [Göttingen] [CDU/CSU]: Sie nehmen mit die-<br />

Soldaten der südsudanesischen Armee verletzen die Geser Politik Tote in Kauf und lachen sich dabei<br />

setze willkürlich, sie rauben, sie plündern, sie morden,<br />

und sie haben in den letzten Wochen sehr viele zivile<br />

noch tot!)<br />

Tote zu verantworten. An die Seite einer solchen Armee<br />

wollen Sie deutsche Soldaten schicken? Das kann doch<br />

nicht wirklich Ihr Ernst sein!<br />

Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms:<br />

Als nächster Redner hat das Wort der Kollege Omid<br />

Nouripour.<br />

(Beifall bei der LINKEN – Hartwig Fischer<br />

[Göttingen] [CDU/CSU]: Das ist unglaublich!)<br />

(Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE<br />

GRÜNEN)<br />

Das ist doch so, als ob Sie einem deutschen Polizisten je- – Ich habe den nächsten Redner aufgerufen. Bitte.<br />

(B)<br />

manden an die Seite stellen und sagen: Pass auf, der ist<br />

gewalttätig, der raubt und der mordet, aber jetzt geh mal<br />

mit ihm auf Streife und sorge für Sicherheit in der Stadt. –<br />

Das ist doch völlig absurd.<br />

(Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:<br />

Herr Ströbele hatte sich zu einer Zwischenfrage<br />

gemeldet!)<br />

(D)<br />

(Beifall bei der LINKEN – Hartwig Fischer<br />

[Göttingen] [CDU/CSU]: Das ist unglaublich,<br />

– Der Herr Ströbele hatte sich gemeldet, als die Redezeit<br />

schon abgelaufen war.<br />

was Sie da sagen!)<br />

(Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />

Aber nicht nur die südsudanesische Armee ist ein Teil<br />

des Problems. Sie wissen genauso – das haben Sie eben<br />

auch gesagt –, dass auch die südsudanesische Regierung<br />

NEN – Hans-Christian Ströbele [BÜND-<br />

NIS 90/DIE GRÜNEN]: Da haben Sie zum<br />

ersten Mal geguckt!)<br />

ein Teil des Problems ist. Sie wird immer undemokratischer<br />

und korrupter.<br />

Jetzt hat der Kollege Nouripour das Wort.<br />

(Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Wegen<br />

solcher Ansichten sterben Menschen!)<br />

Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):<br />

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Das ist ein<br />

An die Seite einer solchen Regierung wollen Sie deut- bisschen bedauerlich, weil ich glaube, es wäre bereische<br />

Soldaten schicken?<br />

chernd gewesen, zu hören, was der Kollege Ströbele an<br />

(Abg. Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/<br />

DIE GRÜNEN] meldet sich zu einer Zwischenfrage)<br />

dieser Stelle gesagt hätte. Vielleicht finden wir ja im<br />

Laufe der Debatte noch die eine oder andere Möglichkeit<br />

dazu.<br />

Ich bin der Meinung, hier machen Sie einen ganz großen<br />

Fehler.<br />

Herr van Aken, ich frage mich, was ich Ihnen eigentlich<br />

getan habe, dass ich hier nach Ihrer Rede zu Wort<br />

komme und darauf reagieren muss. Sie sagen, wir müs-<br />

(Beifall bei der LINKEN)<br />

sen schauen, was der Südsudan braucht. Dann fragen Sie<br />

die Betroffenen doch einmal, verdammt noch mal! Sie<br />

Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms:<br />

Kommen Sie bitte zum Schluss.<br />

selber fordern diese Mission. Der Südsudan genauso wie<br />

der Norden, beide zusammen haben doch dazu aufgefordert<br />

und darum gebeten, dass es diese Mission gibt. Sie<br />

stellen sich hier hin, als würden Sie besser wissen, was<br />

Jan van Aken (DIE LINKE):<br />

die Sudanesen brauchen. Hören Sie doch hin, was sie<br />

Herr Ströbele hat sich gemeldet.<br />

selbst wollen, verdammt noch mal!

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